Baustellen in Duisburg Wie neue Schilder Staus vor der Brücke und im Kreuz Kaiserberg verhindern sollen

Duisburg · Wie können Staus an der Baustelle für die neue Autobahnbrücke Neuenkamp und am Kreuz Kaiserberg vermieden werden? Die Autobahn GmbH setzt auf digitale Informationstafeln und schnellere Kommunikation. Wie das funktionieren soll.

 Die Teile der neuen Brücke wachsen immer mehr zusammen. Zuletzt fehlten noch rund 30 Meter bis zum Brückenschluss.

Die Teile der neuen Brücke wachsen immer mehr zusammen. Zuletzt fehlten noch rund 30 Meter bis zum Brückenschluss.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Staus in Höhe der Lkw-Waagen vor der Rheinbrücke und im Kreuz Kaiserberg sind ein alltägliches Bild. Mit insgesamt zehn neuen, dynamischen Informationstafeln sollen Auto- und Lkw-Fahrer darauf hingewiesen werden, wie sie trotz der Baustellen am schnellsten ans Ziel kommen. Sie wurden am Mittwoch offiziell in Betrieb genommen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen dazu.

Wo stehen die Schilder und was ist auf ihnen zu erkennen?

Jeweils zwei von ihnen stehen auf der A3 vor dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost, auf der A40 vor dem Autobahndreieck Essen-Ost, vor dem Autobahnkreuz Moers auf der A40 sowie auf der A57 vor den Autobahnkreuzen Meerbusch und Kamp-Lintfort. Sie weisen auf Sperrungen, Behinderungen und (drohende) Staus hin, empfehlen frühzeitig Umleitungen und geben gegebenenfalls den Zeitverlust in Minuten an. Die neuen dynamischen Wegweiser mit integrierten Stauinformationen (dWiSta) haben vier Textzeilen, was ihre Lesbarkeit erhöhen soll.

Wie werden die Informationstafeln gesteuert?

Das geschieht automatisch in der Verkehrszentrale der Autobahn Gmbh in Leverkusen. Dort werden Informationen über Verkehrsdichte, Fahrtgeschwindigkeiten, Unfälle oder Vorkommnisse gesammelt. „Wir können auch warnen, wenn zum Beispiel ein Farbeimer von einem Lkw gefallen ist“, erklärte Stephan Krenz, Chef der Autobahn GmbH. Anja Estel, Leiterin der Verkehrszentrale, verwies darauf, dass die Tafeln in der Regel nicht händisch bedient werden müssten, sondern automatisch funktionieren. In der Zentrale werden im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr 2200 Kilometer Autobahn überwacht.

Welche Empfehlungen gibt es denn, wenn es Staus vor der Rheinbrücke gibt?

Der Fernverkehr wird über die A42 (Rheinbrücke Beeckerwerth) im Norden beziehungsweise über die A44 (Flughafenbrücke Düsseldorf) umgeleitet. Anja Estel empfiehlt, grundsätzlich den Infos der Autobahn GmbH zu vertrauen und nicht dem eigenen Navi. Denn die Fachleute der Autobahn GmbH wissen schon im voraus, wenn zum Beispiel zwei Stunden später an einer anderen Stelle eine Sperrung geplant ist. Stephan Krenz warnte davor, auch bei kürzeren Staus gleich von der Autobahn abzufahren: „Wenn eine Verzögerung von sechs Minuten angezeigt wird, dann dauert es doch meist viel länger, wenn man ausweicht und durch die Stadt fährt.“

Der Kontrollraum der Verkehrszentrale der Autobahn GmbH in Leverkusen. Von hier aus werden die Verkehrsflüsse gemanagt.

Der Kontrollraum der Verkehrszentrale der Autobahn GmbH in Leverkusen. Von hier aus werden die Verkehrsflüsse gemanagt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Arbeiten an der Brücke dauern doch schon jahrelang. Kommen die Schilder nicht etwas spät?

In Nordrhein-Westfalen gibt es sie schon seit 2006, insgesamt nun 142 von ihnen. Die jetzt für rund 5,3 Millionen Euro angeschafften Schilder sollen auch im Hinblick auf den Ausbau des Kreuzes Kaiserberg und der A59 noch wichtig werden – und diese Arbeiten dauern noch viele Jahre an, wenn die neue Rheinbrücke 2026 fertig ist. Im Übrigen werde der Straßenverkehr weiter zunehmen, erklärte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, am Mittwoch in Leverkusen: „Nach neuen Gutachten nimmt der Straßenverkehr aufgrund einer steigenden Bevölkerungsentwicklung und eines zu erwartenden langfristigen Wirtschaftswachstums bis 2040 um 34 Prozent zu.“ Dies könnte nicht auf der Schiene oder durch die Binnenschifffahrt kompensiert werden.

Wie geht es denn mit dem Brückenbau der A40 weiter?

Im März ist der südliche Teil der neuen Brücke vollständig. Dann gibt es die sogenannte „Brückenhochzeit“. Im Herbst dieses Jahres soll dieser neue Brückenteil dann bereits für den Verkehr freigegeben werden. Dann sind auch die Wiegeanlagen für die Lkw nicht mehr nötig, was den Verkehr deutlich beschleunigen würde. Anschließend kann mit dem Abriss der alten Brücke begonnen werden.

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