Spenden-Aktion Musik-Spektakel bringt drei Millionen Euro

Duisburg · Die 15. Opern-Gala des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Duisburg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein, den Duisburger Philharmonikern und dem Theater Duisburg war wieder ein voller Erfolg.

 Die Operngala fand auch in diesem Jahr wieder im Duisburger Stadttheater statt.

Die Operngala fand auch in diesem Jahr wieder im Duisburger Stadttheater statt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Seit 2004 gibt es jedes Jahr im November die jedes Mal ausverkaufte Benefiz-Gala des DRK Duisburg. Da kann man vorher und vor allem hinterher gut essen und trinken sowie nicht zuletzt drei Stunden lang (einschließlich einer halbstündigen Pause) erstklassige Höhepunkte des Musiktheaters erleben. Diese Gala – übrigens die größte Veranstaltung ihrer Art in Deutschland und darum längst bundesweit beachtet – spielte in den letzten Jahren gut drei Millionen Euro ein, die ohne Abzüge vor allem an mehrfach schwerstbehinderte Kinder in unserer Stadt gingen.

Schon ohne die Eintrittsgelder waren es in diesem Jahr 50.000 Euro. Darauf wies in seinem Grußwort Michael Rademacher-Dubbick hin, Geschäftsführender Gesellschafter der Ludwig Krohne GmbH & Co. KG und jetzt zum zweiten Mal als Schirmherr dabei. Der leicht erkältete Oberbürgermeister Sören Link scherzte: „Ja, meine Damen und Herren, husten Sie jetzt. Erstens kann ich persönlich das gut verstehen und zweitens stören Sie dann nachher nicht die Musik.“ Gerda Hasselfeldt, als Nachfolgerin von Dr. rer. pol. H.c. Rudolf Seiters neue Präsidentin des DRK, war kurzfristig verhindert, sagte aber ihre Teilnahme für das nächste Jahr zu.

Mit Spannung wird jedes Jahr erwartet, welcher prominente Mensch die Moderation der DRK Opern-Gala übernimmt und wie er oder sie das macht. In diesem Jahr war das die aus dem Privatfernsehen bekannte Katja Burkard. Sie zog sich mit Charme und Witz aus der Affäre, zum Beispiel sagte sie das Lied des Ollendorf „Ach ich hab‘ sie ja nur auf die Schulter geküsst“ aus der Operette „Der Bettelstudent“ von Karl Millöcker mit den Worten an: „Das war #MeToo in grauer Vorzeit. Die Dame hat sich gewehrt, das finde ich gut!“ Der Bassist Thorsten Grümbel fügte dann bei seinem komödiantischen Vortrag der Nummer seinerseits ein „me too“ in den Text ein.

Damit sind wir bei der wichtigsten Nebensache des Abends. Auch diesmal verzichteten alle Mitwirkenden für den guten Zweck auf eine Gage, aber nicht auf ihr Herzblut. Sechs Sängerinnen und fünf Sänger brachten elf Solonummern und fünf Ensembles aus sechs Opern und sieben Operetten. Sehr sportlich waren die Sopranistin Elena Fink und die Mezzosopranistin Dshamilja Kaiser, die ganz kurz vor Beginn für zwei erkrankte Kolleginnen einsprangen. Besonderen Beifall bekam der 40-köpfige Kinderchor am Rhein, wie immer perfekt einstudiert von Sabina López Miguez, mit zwei Oscar-prämierten Liedern aus Filmmusiken, nämlich „Va sur ton chemin“ von Bruno Coulais aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ und „Ein Löffelchen voll Zucker“ von Robert B. Sherman und Richard M. Sherman aus „Mary Poppins“. Nicht zuletzt erwähnt werden muss der Rheinopern-Kapellmeister Lukas Beikircher, der als Dirigent auch die Duisburger Philharmoniker animierte. Das zeigte sich vor allem bei den mitreißenden instrumentalen Einleitungen zu den beiden Programmhälften, es waren die Ouvertüre zu dem Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart und die Schnellpolka „Unter Donner und Blitz“ op. 324 von Johann Strauß (Sohn).

Der Vorverkauf für die nächste, 16. DRK Opern-Gala am 23. November 2019 hat bereits begonnen.

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