Makerday Aus Liebe zum Tüfteln

Duisburg · Am Samstag fand der dritte Duisburger Makerday statt. Rund um das Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit konnten Ideen für eigene Projekte gesammelt werden und über die Kreativität der Aussteller gestaunt werden.

 Felix und Philipp ließen ihre Roboter am Samstag Flyer verteilen.

Felix und Philipp ließen ihre Roboter am Samstag Flyer verteilen.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Ob programmierte Legoroboter, modulare Mini-Gewächshäuser, Kurse im 3D-Druck, oder aber ein Reparaturservice, zu dem die Besucher ihre defekten Elektrogeräte bringen konnten: An verschiedenen Angeboten mangelte es dem Makerday im Stadtfenster in der Steinschen Gasse nicht. Der Aktionstag der Volkshochschule und der Stadtbibliothek hatte es sich am Samstag zum Ziel gemacht Digitalisierung und Innovationsdrang für alle erlebbar zu machen. Zum dritten Mal fand der Makerday in Duisburg statt. Zusammen mit Hoch- und Sekundarschulen, aber auch mit angehenden Start-Ups konnten die Besucher ihr Interesse für Programmierung und Technik entdecken.

Bei Stefan Gaertner und seinem Start-Up-Unternehmen „Yard“ wurde dieses Interesse schon längst in die Taten umgesetzt. Er präsentierte auf dem Makerday seine Vision für die Gärten der Zukunft. Zusammen mit seinen vier anderen Mitgründern möchte er mit einem Baukastenprinzip die Pflanzenzüchtung effizienter gestalten. „Unser Konzept basiert darauf, dass wir stapelbare Module herstellen, in denen Pflanzen ideale Bedingungen zum Wachsen vorfinden“, so Gaertner. Der besondere Clou ist, dass die circa 60 mal 60 Zentimeter großen Würfel in jeden Wohnraum passen und über ein eigenes automatisches Bewässerungssystem verfügen. „So kann man aus mehreren Modulen beispielsweise einen Raumteiler bauen, in dem man seine eigenen Gewürze oder Früchte züchtet“, sagt Gaertner.

Auf dem diesjährigen Makerday war er aus verschiedenen Gründen. „Zu aller erst bin ich hier, weil Organisationen wie ‚FabLab‘ uns bei der Entwicklung der Prototypen mit Rat und Tat sehr geholfen haben. Weil sie alle auch heute beim Makerday dabei sind, sind wir hier dementsprechend verwurzelt.“ Der junge Duisburger möchte zusammen mit seinen Kollegen langsam aber sicher auf die Marktreife hinarbeiten.

 Im Repaircafé versuchten Tüftler, defekte Geräte zu reparieren.

Im Repaircafé versuchten Tüftler, defekte Geräte zu reparieren.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Für Josip Sosic, Fachbereichsleiter für Digitale Bildung an der VHS und Mitorganisator des Makerdays, ist das „Yard“-Projekt ein Paradebeispiel für Eigeninitiative und Erfindergeist. „Mit dem Makerday wollen wir die Menschen an technische Themen heranführen, vor denen sie vielleicht sonst zurückschrecken. Wir möchten ihnen zeigen, dass sie mit einer guten Idee nicht völlig allein dastehen, sondern hier an der VHS und den anderen Ausstellern, Ansprechpartner haben.“

So wie etwa ein „Fab-Lab“. Bei diesen „offenen Werkstätten“ stehen Privatpersonen oder Studenten, die verschiedensten technischen Geräte zur Verfügung um eigene Projekte umzusetzen. Am Makerday stellte sich das „FabLab“ der Hochschule Rhein Waal aus Kamp-Lintfort vor. Dort stehen den Studierenden verschiedenste 3D-Druckgeräte zur Verfügung.

Für alle die sich nicht allein auf ein solches Thema stürzen möchten, bietet die VHS „Makerspacekurse“ an. „In diesen Kursen versuchen wir alles möglich zu machen, was unsere Kursteilnehmer konstruieren möchten“, sagt Josip Sosic. „Aus diesem Grund stehen uns eigene kleinere 3D-Drucker zur Verfügung an denen wir beispielsweise Gehäuse für Lampen oder Fernbedienungen herstellen können.“ Auch hier geht es darum, Interesse zu unterstützen und den Einstieg zu erleichtern. „Hier suchen wir gemeinsam nach Lösungen und helfen, wo wir können.“ Einige Plätze für den „Makerspacekurs“ gibt es auch noch. Informieren kann man sich im Internet auf www.vhs-duisburg.de

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