Geschichten und Geschichte Die verschwundenen Warenhäuser der Stadt Duisburg

Serie | Duisburg · An die Namen Alsberg und Horten erinnern sich wohl nur noch wenige ältere Duisburger. Hinter den Markennamen steckt aber auch ein Stück Stadthistorie. Eine Zeitreise.

Oben links: Alsberg Kaufhaus 1902; rechts: Anzeige „in arischen Besitz“ 1936; unten links: Horten 1948; 1986 wurde in der Festschrift „50 Jahre Horten“ der Ursprungstext „entnazifziert“: Alsberg ging nicht in arischen, sondern „in anderen Besitz“ über.

Oben links: Alsberg Kaufhaus 1902; rechts: Anzeige „in arischen Besitz“ 1936; unten links: Horten 1948; 1986 wurde in der Festschrift „50 Jahre Horten“ der Ursprungstext „entnazifziert“: Alsberg ging nicht in arischen, sondern „in anderen Besitz“ über.

Foto: KSM

Einst gab es in Duisburg einmal eine Vielfalt von Kaufhäusern. Kaum zu glauben. Jüdische Unternehmer schrieben Kaufhausgeschichte. Theodor Lauter gründete 1893 in der Beekstraße das Kaufhaus „Gebrüder Alsberg“. Gemeinsam mit dem neuen Mitinhaber Hermann Strauß leitete er das expandierende Unternehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation. Mit der politischen Polarisierung gerieten jüdische Kaufhäuser ins Visier der Nationalsozialisten.  Die letzten Jahre seines Unternehmens und den Boykott gegen jüdische Geschäfte erlebte Lauter nicht mehr. Er verstarb 1932 im Alter von 69 Jahren. Die Anteile an der Firma übernahm seine Frau Amalie und sein Sohn Ernst. Der Verkaufsdruck auf Lauters Frau und die Kinder stieg nach der Machtergreifung. Sie mussten einen Käufer finden. Während den Kindern danach noch rechtzeitig die Auswanderung gelang, wurde Amalie Lauter später nach Theresienstadt deportiert und nach dem Krieg für tot erklärt.