Zoo Duisburg Warum Delfindame Dörte nach Nürnberg umgezogen ist

Duisburg · Die elfjährige Delfindame Dörte lebt jetzt im Zoo Nürnberg. Sie sei wohlbehalten in Franken angekommen, teilte der Duisburger Zoo auf Instagram mit. Das sind die Gründe für den Umzug.

Domingo zieht seine ersten Bahnen im Becken
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Foto: Zoo Duisburg

Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) sei das Delfinweibchen bereits am 28. April in den Tiergarten Nürnberg umgezogen. Dort sei sie wohlbehalten angekommen.

„Wir sind sehr froh, dass der Transport so gut verlaufen ist. Auch die schrittweise Eingewöhnung und das Kennenlernen ihrer Artgenossen verläuft reibungslos“, sagt die Duisburger Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes. In Nürnberg traf die am 27. August 2011 am Kaiserberg geborene Dörte auf ihre Schwester Dolly und ihre Halbschwester Donna, die bereits seit 2014 im Tiergarten Nürnberg leben.

Dörte lebt jetzt in Nürnberg.

Dörte lebt jetzt in Nürnberg.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Auf ihrem Weg sei Dörte von zwei „langjährigen Vertrauten“ und erfahrenen Tierpflegern des Delfinariums sowie Tierärztin Kerstin Ternes begleitet worden. Um die Eingewöhnung „bestmöglich gestalten zu können“, sei eine der Tierpflegerinnen aus Duisburg für die erste Zeit bei Dörte in Nürnberg geblieben.

„Schon kurz nach ihrer Ankunft hat Dörte Fisch gefressen. Als ihre Schwester Dolly zu ihr gelassen wurde, haben die zwei direkt angefangen miteinander zu spielen“, berichtete die Tierpflegerin.

Um mehr über das Kommunikationsverhalten von Delfinen zu lernen, werde die Integration von Dörte in die neue Gruppe wissenschaftlich begleitet. „Konkret geht es darum, ob sich die Signaturpfiffe von Delfinen bei der Migration in eine neue Gruppe verändern. Der Signaturpfiff ist eine Vokalisation, die für jeden Delfin einzigartig ist, ähnlich wie ein Fingerabdruck“, so die Tierärztin.

Dazu sammelte eine Wissenschaftlerin bereits Tage vor dem Transport entsprechende Tonaufnahmen aus dem Delfinarium am Kaiserberg und führte die Datenerhebung in Nürnberg fort, um mögliche Änderungen des Signaturpfiffes zu dokumentieren, heißt es seitens des Zoos. Es seien Forschungen zum Kommunikationsverhalten, die in der Wildbahn nahezu unmöglich seien und das Wissen über die Sprache der Delfine erweiterten.

Mit dem Umzug von Dörte besteht die Duisburger Delfingruppe derzeit aus acht Tümmlern aus insgesamt drei Generationen. Die jüngsten Mitglieder der Familie sind der im Dezember des vergangenen Jahres geborene Domingo und die zweieinhalbjährige Dora.

An der Haltung von Delfinen in Zoos hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik von Tierschützern gegeben. Sie fordern, Delfine im Meer zu belassen. In Zoos lebten sie nicht artgerecht, würden leiden und müssten artwidrige Kunststücke lernen, wie zum Beispiel die Aktivisten der Organisation Peta monieren.

Immer wieder mal gibt es daher auch Protestaktionen vor dem Zoo. Ende August 2022 sorgten Aktivisten für einen Abbruch der Delfin-Show in Duisburg, als sie in das Becken sprangen und gegen Delfinhaltung protestierten.

(mtm)
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