Fotos Duisburg: Das sind die Problemkinder
Das Lehmbruck-Museum
Prof. Dr. Raimund Stecker ist der quirlige Direktor des Lehmbruck-Museums und fraglos ein ausgewiesener Fachmann. Er ist in der Branche bestens vernetzt, weiß um die Werte der Kunst im Allgemeinen und die in seinem Museum im Besonderen. Doch ein Kaufmann ist er nicht. Und darum hat er möglicherweise viel zu spät erkannt, dass er dem Lehmbruck-Museum ein Defizit von gut einer drei viertel Millionen beschert hat. Ein so hohes Defizit, dass fast die Insolvenz drohte, unter anderem, weil die Zahlung der Mitarbeitergehälter auf der Kippe gestanden haben soll.
Das Factory Outlet-Center
Im vergangenen Jahr hat es Probleme gegeben, weil der Investor der Auffassung war, rund 300.000 Euro Grunderwerbssteuer für den Kauf des städtischen Grundstücks mit der Rhein-Ruhr-Halle (noch) nicht zahlen zu müssen. Dies wurde buchstäblich in letzter Sekunde doch noch erledigt. Zweifel an der nötigen Liquidität hatte es wie berichtet auch im Rahmen eine geplanten Centers Sevenhecks in Bonn gegeben. Nach den Zahlen der Creditreform kann ein Vorhaben wie das Factory Outlet Center wohl nur gestemmt werden, wenn finanzstarke Partner ins Boot geholt werden.
Die Mercatorhalle
Erst 2007 wurde die Mercatorhalle eröffnet, bereits jetzt ist die Mängelliste riesig: Rund 480 Einzelmängel wurden aufgelistet – und das ist noch längst nicht alles. Das größte Problem ist dabei, dass die vorhandenen Pläne, Zeichnungen und Protokolle nicht unbedingt die Realität wiederspiegeln. Es stellt sich nämlich so dar, dass der städtische Projektleiter – aus welchen Gründen auch immer – mit Hilfe einiger Bausausführender und Verantwortlicher mit offenbar reichlich krimineller Energie gelogen und betrogen hat.
U-Bahn-Linie 79
Die seit langem gemeinsam unterhaltene Straßenbahn zwischen Düsseldorf und Duisburg ist in Gefahr – das beschäftige die Stadt Duisburg schon seit einigen Monaten. Aus dem Aufsichtsrat der Rheinbahn sind Stimmen zu vernehmen, dass die Linie U79 in ihrer jetzigen Form nicht aufrecht erhalten wird, wenn die veraltete Technik nicht erneuert wird. Das Problem: Duisburg fehlt das Geld dafür – eine Lösung wird gesucht.
Das Hochhaus In den Peschen
Seit Beginn des Jahres kommt es immer wieder zu Beschwerden über wilde Müllkippen, Ruhestörungen, Randale und Kriminalität. Die Polizei musste zu rund 150 Einsätzen ausrücken, in 379 Fällen wird gegen Personen mit Anschrift In den Peschen 3-5 strafrechtlich ermittelt. Die Wohnanlage ist inzwischen überregional als "Problemhaus" bekannt, unter anderem berichtete jüngst die "Bild"-Zeitung unter der Überschrift "Das Hauptquartier der Osteuropa-Banden" über Bergheim.
Die Gemeinnützige Duisburger Baugesellschaft (Gebag)
Der Jahresabschluss der Gebag für 2011 weist einen Jahresfehlbetrag von 30,3 Millionen Euro aus. Dies liegt fast ausschließlich am Desaster mit dem Küppersmühlen-Erweiterungbau. Verluste aus der Neu-, Um- und Ausbautätigkeit in Höhe von 37,9 Millionen Euro konnten durch Gewinne aus Verkäufen des Anlagevermögens nur zum Teil kompensiert werden, hieß es in der Vorlage für eine Ratssitzung. Die Liquidität ist damit angespannt.