Niederrhein Duisburger Theaterprojekt sucht Schauspieler

Niederrhein · Das Institut „Theatervolk“ sucht Amateure, die an einem christlichen, jüdischen und muslimischen Stück mitwirken.

Die Merkez-Moschee in Duisburg

Die Merkez-Moschee in Duisburg

Foto: dpa, rw mhe abl

„Theatervolk“ ist ein junges, theaterpädagogisches Institut mit Sitz in Duisburg und Dortmund. Bereits im vergangenen Jahr wurde ein großes, theaterpädagogisches Projekt zum Thema „Flucht“ und „Heimat“ durchgeführt – mit zwei Vorstellungen, die im Dezember 2017 im Grammatikoff am Dellplatz in Duisburg gezeigt wurden. Nun geht ein weiteres spannendes Projekt an den Start, für das Theatervolk schauspielbegeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer sucht. „Trialog“ ist der Titel des interreligiösen Theaterprojekts mit Menschen christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens.

Mit einer interreligiösen Gruppe von zirka 20 Teilnehmern soll ab September während des Probenprozesses mit theaterpädagogischen Methoden unter anderem zu folgenden Fragen des interreligiösen Lebens in Duisburg gearbeitet werden:

– Wie ergeht es mir als Angehöriger meiner Religion in Deutschland, insbesondere in Duisburg?

– Welche Reaktionen von anderen Menschen bekomme ich auf meine Religiosität?

– Wie frei kann ich meinen Glauben hier in Deutschland ausleben?

– Wie ist meine Sicht auf andere Religionen? Was ist das Verbindende? Was ist das Trennende?

„Das Ziel des Projekts ist ein ehrlicher und offener Blick auf die drei großen Religionen Christentum, Judentum und Islam. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede genauso Raum gegeben werden, wie Vorurteilen, Erfahrungen und Wünschen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Blick auf die Zukunft“, heißt es in der Projektbeschreibung.

Theatrale Mittel böten sich hier besonders gut an, um einen ganzheitlichen, sprachlichen und nicht-sprachlichen Zugang zur eigenen Lebenssituation und der Situation anderer zu erhalten. Am Ende des Probenprozesses soll ein Theaterstück entstanden sein und in mindestens zwei öffentlichen Aufführungen gezeigt werden. Hierbei soll auch ein Diskurs mit den Zuschauern geführt werden.

Das Projekt startet am 6. September. Die Proben finden von September bis Dezember immer montags und donnerstags von 18 Uhr bis 20.15 Uhr in der Cubus-Kunsthalle, Friedrich-Wilhelm-Straße 64 (Kant-Park) in Duisburg statt. In den Herbstferien wird nicht geprobt. Die Proben werden von der Theaterpädagogin Riccarda Tomberg und dem Theaterpädagogen, Schauspieler und Regisseur Stefan Filipiak geleitet. Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos, Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten mindestens 18 Jahre alt sein und über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Erfahrungen im Bereich Schauspiel/Theater werden nicht vorausgesetzt. Das Projekt „Trialog“ wird gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Frauen, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Riccarda Tomberg ist Logopädin und wurde als Theaterpädagogin bei „Theatervolk“ ausgebildet. Sie hat vielfältige Erfahrungen in der theaterpädagogischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, gibt unter anderem Schauspielkurse und führt Kultur- und Schule-Projekte durch. Sie hat im vergangenen Jahr die Leitung des theaterpädagogischen Projekts „Neue Heimat – theatrale Begegnungen von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg und geflüchteten Menschen heute“ übernommen. Daneben leitet sie Workshops und Trainings zum Thema „Stimme“, unter anderem für Menschen in Sprechberufen.

Stefan Filipiak ist ausgebildeter Schauspieler und Theaterpädagoge. Nach dem Besuch der Berliner Schule für Schauspiel war er für sechs Jahre an den Theatern von Stendal und Neuss engagiert. Seit 2002 ist er freiberuflich als Regisseur und Schauspiellehrer tätig, u.a. an der Schule für Kunst und Theater „Alte Post“ Neuss und für das Jugendprogramm der Ruhrfestspiele Recklinghausen. Neben JobAct-Projekten hat er eine Reihe von Kultur-und-Schule-Projekte geleitet und sich in biographischer Theaterarbeit und Gewaltprävention fortgebildet. Stefan Filipiaks besonderes Interesse liegt im Schreiben von Theaterstücken zu aktuellen Jugend- und Gesellschaftsthemen.

www.theatervolk.de

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