Kleine Idylle Qualitätshonig aus dem Bienenhaus in Rahm

Rahm · Imker Anton Ditmann betreibt das kleine idyllische Bienenhaus in Rahm. Pro Jahr produziert der Duisburger Imker mit den fünf Bienenvölkern etwa 20 bis 25 Kilogramm hochwertigen Honig.

 Das Bienenhaus in Rahm: eine kleine Idylle.

Das Bienenhaus in Rahm: eine kleine Idylle.

Foto: Gabriele Schreckenberg

Ein kleiner Apfelbaum steht direkt vor dem Bienenhaus in Rahm. Das macht auch gleich doppelt Sinn, denn die Bienen bevölkern ihn fleißig, wenn er blüht. Und der Wuchs sorgt dafür, dass die Bienen, wenn sie ausschwärmen, nicht in Kopfhöhe der Passanten fliegen, sondern einfach über sie hinweg. Anton Ditmann, Imker aus Großenbaum, erklärt ein paar einfache Regeln. Bienenkunde für Anfänger.

Das Bienenhaus liegt gleich am Kirchenvorplatz in Rahm auf einem kleinen, städtischen Grundstück. Hier stand schon eines, das seit 1905 als Gerätehaus genutzt wurde. Doch 2008 wurde es komplett renoviert und Anton Ditmann hat es Ostern 2016 übernommen. Und schon im selben Sommer konnte er zwei Sorten Honig anbieten, die Frühtracht und die Sommertracht. Der Honig ist naturrein und von bester Qualität und besteht immer aus verschiedenen Blütensorten. Dass Honig laufend untersucht werden kann, und zwar in Labors wie in Mayen in Rheinland-Pfalz oder in Berlin und Stuttgart, wo die Bestandteile genau in ihre Einzelteile zerlegt werden, ist spannend. Denn ein Sortenhonig, wie etwa Akazien- oder Lindenblütenhonig, ist teuer. „Der ist einfach schwieriger zu ernten“, erklärt Anton Ditmann. Sein Vater, der auch Imker ist, verkauft auf dem Wochenmarkt in Großenbaum donnerstags Edel-Kastanienhonig – eine ganz besondere Sorte. Im Moment wegen Corona ohne Verkostung.

Fünf Bienenvölker leben im Rahmer Bienenhaus. An diesem sonnigen Aprilnachmittag herrscht reger Flugverkehr hinein und hinaus. Die ersten Bäume blühen längst, das nahe gelegene Rapsfeld am grünen Weg lädt die Bienen zum Schmausen ein. Dabei fliegen sie höchstens drei Kilometer. Nicht weiter, weil die Strecke sie sonst zu sehr ermüdet und der Ertrag zu gering ausfällt. Bienen sind – genau wie Ameisen – staatsbildende Insekten, die im Sommer Vorräte sammeln, von denen sie im Winter leben. In den kalten Monaten sitzen sie dicht an dicht in Winterwaben und essen wenig. Sie leben auf Sparflamme. Wenn es dann wärmer wird, geht die Saison für sie los. Dabei leitet der Instinkt die Bienen, sie brauchen kein Navi. Obstbäume, Akazienbäume, Raps, Brombeeren, Rotklee, Linde – das alles bietet ihnen Nahrung. Wenn Ende Juli die Blütezeit vorbei ist, endet ihr Bienenjahr.

Ob sie vom Klimawandel betroffen sind? Anton Ditmann überlegt. „Seit etwa zehn Jahren bin ich Imker. Die Folgen der Klimakrise kann ich noch nicht absehen, das wird sich zeigen. Aber es ist so: je wärmer der Winter, desto mehr Futter brauchen die Bienenvölker.“ Dass die Varroamilbe mehr Schaden anrichtet, weil sie als Parasit an der Honigbiene klebt, steht fest.

Dass die Jahreszeiten nicht mehr so klar definiert sind wie früher, damit müssen die Bienen zurechtkommen. Wenn es warm wird, legt die Königin Eier, nach 21 Tagen schlüpfen die jungen Bienen. „Nur die Königin produziert Nachwuchs. Wenn sie stirbt, gibt es keine Nachkommen für das Bienenvolk“, beschreibt Ditmann. Pro Jahr produziert er mit den fünf Bienenvölkern etwa 20 bis 25 Kilo Honig. Das ist schon viel. Aber immer erntet er nur von vier Völkern. Warum das so ist, kann er sich nicht erklären.

Der Imker hat noch andere Bienenhäuser, etwa am Schloss Heltorf und Katharinenkloster in Angermund, in Großenbaum in der Kleingartenanlage. Der Honig ist auf dem Weihnachtsmarkt in Rahm rund um den Zwiebelturm zu kaufen. Oder direkt bei ihm.

Wer den köstlichen Rahmer Honig kaufen möchte, wendet sich an Anton Ditmann, Tel. 0203 7127070 oder per Mail anton.ditmann@gmx.de.

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