Urteil gegen 58-Jährigen Duisburger Bewährungsstrafe für Betrug mit Sprachtests für Ausländer

Duisburg · Gegen Geld schickte eine sechsköpfige Bande Komplizen zu Sprachtests, um Zuwanderern die Einbürgerung zu erleichtern. Insgesamt sollen sie damit 30.000 Euro verdient haben.

 Mehrere Männer müssen sich seit dem 25. August 2021 vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. (Archivfoto)

Mehrere Männer müssen sich seit dem 25. August 2021 vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. (Archivfoto)

Foto: RP/wuk

Im Prozess um großangelegten Betrug bei Sprachtests für Einwanderer hat das Landgericht Düsseldorf am Donnerstag einen Mann aus Duisburg verurteilt. Die Strafkammer verhängte gegen den 58-Jährigen eine Bewährungsstrafe von 20 Monaten wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs sowie Urkundenfälschung. Auf eine Bewährungsstrafe hatten sich die Prozessbeteiligten im Gegenzug für ein glaubhaftes Geständnis des 14-fachen Familienvaters verständigt. Daraufhin gab der Angeklagte über seinen Verteidiger zu, sich als Mitglied einer Bande an dem Betrug mit Sprachtests beteiligt zu haben.

Die sechsköpfige Bande hatte Zuwanderern geholfen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen, indem sie Komplizen mit guten Deutschkenntnissen zu den für die Einbürgerung erforderlichen Sprachtests nach Bonn, Krefeld und Düsseldorf schickte. Dafür wurden jeweils zwischen 600 und über 8000 Euro gezahlt. In 20 Fällen hatte der Betrug funktioniert und der Bande 30.000 Euro eingebracht. In 40 Fällen blieb es laut Staatsanwaltschaft beim Versuch. Der Anteil des Angeklagten betrug 6000 Euro.

Die Bande war schon 2015 nach einem anonymen Hinweis aufgeflogen. Fünf Komplizen sind bereits verurteilt worden. Das Verfahren gegen den mit 58 Jahren ältesten Angeklagten war wegen eines Corona-Verdachts abgetrennt worden. Das Urteil ist rechtskräftig. Die Bewährungszeit beträgt zwei Jahre.

(chal/dpa)
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