Beecker Kirmes Beecker Kirmes gibt Kette und Vollgas

Duisburg · Tausende Menschen besuchen am Wochenende das Gelände und holen sich den Nervenkitzel oder genießen die Atmosphäre. Diesmal gibt es 17 Groß- und Rundfahrgeschäfte.

Die Musik hämmert aus den Boxen, die langen Haare der Besucher wehen und Geschrei ist zu hören...

Die Musik hämmert aus den Boxen, die langen Haare der Besucher wehen und Geschrei ist zu hören...

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Wer mit dem Auto zur Beecker Kirmes fährt, ist selber Schuld. Das müsste eigentlich jeder wissen. Aber es gibt noch immer viele Unverbesserliche. Eine freie Parklücke zu finden, ohne die Straßenverkehrsordnung zu missachten und ein Bußgeld zu riskieren, ist in den fünf Tagen vergleichbar mit einem Sechser im Lotto. Rund um das Festivalgelände geht für den Autofahrer nichts.

Am ersten Juli-Wochenende zieht es Tausende Menschen traditionell zur Kirmes. Das Motto der diesjährigen 480. Auflage lautet „Beeck gibt Kette“. Und die größte Kirmes am Niederrhein zeigt sich in ihrer ganzen Pracht. Die Zahlen sprechen für sich: 17 Groß- und Rundfahrgeschäfte, zehn Fahrgeschäfte für Kinder sowie circa 130 Reihengeschäfte. Hier kommt jeder auf seine Kosten.

Entlang der Karl-Albert-Straße riecht es nach Popcorn, Zuckerwatte und gebrannten Mandeln. Imbiss- und Süßwarenstände konkurrieren um den Geschmack der Besucher. An beinahe jeder Bude drohen kulinarische Verlockungen und Frontalangriffe auf die Hüfte. Dank der zahlreichen Getränkestände wird auch keiner verdursten.

In der „Beach Party“ sind unterdessen noch Plätze frei. Über Sand oder Cocktails mit Schirmchen dürfen sich die Besucher allerdings nicht freuen. Stattdessen geht es richtig rund. Erst langsam, dann immer schneller wird die Fahrt. Die Musik hämmert aus den Boxen, die langen Haare der Besucher wehen und Geschrei ist zu hören – der pure Adrenalin-Kick. Aber es geht noch mehr. Vor einem ziemlich heruntergekommenen Haus sitzt eine ältere Dame im schwarzen Plastikstuhl. Die Puppe trägt in den Händen einen künstlichen Totenschädel. Was wenig einladend wirkt, ist auch nichts für schwache Nerven: das „Zombie“-Haus. Die Geisterbahn lehrt den Besuchern auf zwei Etagen das Fürchten.

 Wie in den Vorjahren lockt die Beecker Kirmes Tausende Besucher an, denen viel geboten wird.

Wie in den Vorjahren lockt die Beecker Kirmes Tausende Besucher an, denen viel geboten wird.

Foto: Christoph Reichwein (crei)
Lebkuchenherzen mit romantischen, gelegentlich auch etwas boshaften Wünschen gehören mit zum Kirmesangebot.

Lebkuchenherzen mit romantischen, gelegentlich auch etwas boshaften Wünschen gehören mit zum Kirmesangebot.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Bei „Big Monster“ sagt schon der Name, was einen erwartet. Das Fahrgeschäft besteht aus fünf Greifarmen mit insgesamt 25 Gondeln, die sich rasant in alle Richtungen drehen. Diese Tatsache schreckt dennoch kaum Besucher ab. Der eigene Nervenkitzel muss unbedingt gestillt werden. Wem dieses Fahrgeschäft nicht reicht, der wird bei High Impress fündig. Große „Danger“-Schilder an den Absperrgittern verheißen nichts Gutes und warnen vor der Gefahr. Es ist zurzeit eines der schnellsten Fahrgeschäfte, welches mit Drehungen sowie Auf- und Abwärtsbewegungen den Magen der Besucher auf eine harte Probe stellt. Gemütlicher dreht sich dagegen das Riesenrad. Von oben hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Unten am Boden warten die Klassiker wie Autoscooter oder der „Breakdance“. Für einen Chip im Wert von 3,50 Euro beginnt der wilde Ritt. Auf einem Schild am Kassenhäuschen steht: „Dieses Fahrgeschäft ist nicht geeignet für Kinder unter acht Jahren, Menschen mit Herzproblemen, mit Kreislaufproblemen, mit Rückenproblemen, Schwangere und Epileptiker.“ Diese Hinweise sind wörtlich zu verstehen. Denn die freibeweglichen Gondeln drehen und ändern bei hoher Geschwindigkeit ständig ihre Bewegungen. Anschließend sind einige etwas wacklig auf den Beinen, aber eine grüne Gesichtsfarbe haben sie nicht angenommen.

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