Ausstellung „Upheaval“ in Rheinhausen Ein Zeichen setzen für die Kunst

Rheinhausen · Die Ausstellung „Upheaval“ ist ab sofort digital und im Künstlerhaus Rheinhausen zu betrachten. Nico Pachali und Eugen Schilke wollen damit ein Zeichen für die Kunst in Corona-Zeiten setzen.

 Die Initiatoren Eugen Schilke (links) und Nico Pachali.

Die Initiatoren Eugen Schilke (links) und Nico Pachali.

Foto: Olaf Reifegerste

Sie wollten nicht länger warten, bis etwas von außen passiert. Stattdessen wollten sie das Heft selbst in die Hand nehmen und aktiv werden, um ein Zeichen zu setzen für die Kunst in Corona-Zeiten. Sie, das sind die bildenden Künstler Nico Pachali und Eugen Schilke, die beide ihr Atelier im städtischen Kultur- und Freizeitzentrum Rheinhausen haben. Zusammen mit allen anderen Künstlern dort, bis auf Herbert Schero, haben sie die Ausstellung „Upheavals“ auf die Beine gestellt, die von heute an bis zum 14. April sowohl im Internet als auch vor Ort unter Corona-Schutzbedingungen gesehen werden kann. „,Upheaval‘ heißt so viel wie Aufbruch“, sagen die beiden Initiatoren, „und soll eine Reaktion der Kunstschaffenden auf Corona sein, die jedoch keine Antworten liefern.“

Nico Pachali, diesjähriger Künstlerstipendiat der Stadt Duisburg (die RP berichtete), und Eugen Schilke, seit Ende 2019 im Rheinhauser Künstlerhaus ansässig, kennen sich aus ihrer Studienzeit an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig. Seitdem sind sie miteinander befreundet, obwohl es Pachali nach seinem Meisterschülerabschluss zunächst zu einem Aufenthaltsstipendium in den Norden Niedersachsens zog, während Schilke, ebenfalls nach seinem Meisterschülerabschluss, das Ruhrgebiet bevorzugte, weil er dort als Stadtteil-Künstler in Form eines historischen Recherche-Stipendiums tätig sein konnte.

Seit Anfang dieses Jahres sind sie wieder beisammen: Schilke im Raum 202 und Pachali direkt gegenüber auf der zweiten Etage des Künstlerhauses. „Wo ist die Kunst in diesen Zeiten, was ist mit ihr geschehen?“, fragten sich die beiden und beschlossen, spontan etwas zu tun. „Nicht ewig planen, sondern machen war unser Anliegen“, sagen die beiden.

Vor diesem Hintergrund haben Pachali und Schilke ihre Künstlerkollegen angesprochen und sie gebeten, ihnen jeweils eine Arbeit für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Den Raum 202, also Schilkes Atelier, haben sie hinsichtlich der Wände und des Bodens anschließend hergerichtet. Den Anfang für die Architektur der Ausstellung stellte eine Skulpturengruppe von Peter Steinebach, die auf dem Boden platziert ist. Auch andere Objekte und (Video-)Installationen, wie die von Sigrid Neuwinger („Eskorte I“), Elisabeth Höller („Back in The Picture“), Angela Schmitz („Aufbruch“) und Nico Pachali („folder and covers“), stehen nicht auf Sockeln oder Tischen, sondern auf dem Boden. Rainer Bergmanns titellose Arbeit hat ihren Platz auf dem Fensterbrett gefunden.

An Wandarbeiten gibt es Malerei und Zeichnungen (Cornelia Schweinoch-Kröning, Annette Erkelenz, Fritz Haubner, Barbara Koxholt, Peter Steinebach), ein Wandobjekt mit Fotografien (Britta Lauer), verschiedene Fotocollagen (Yvonne Höfs) und einen Webspace auf iPad (Eugen Schilke) zu betrachten.

Die Ausstellung ist online unter www.upheaval-raum202.blogspot.com und im Künstlerhaus Rheinhausen von montags bis mittwochs (10 bis 17 Uhr) sowie am Wochenende nach Voranmeldung bei schilke@eugenschilke.de zu sehen.

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