Oper im Stadttheater Das Don Giovanni-Prinzip kehrt zurück nach Duisburg

Duisburg · Am 27. Februar ist Mozarts Oper Don Giovanni wieder in Duisburg zu erleben.

 Don Giovanni „nimmt sich“ Donna Elvira. Szene aus der Mozart-Oper, die ab Donnerstag wieder auf dem Duisburger Spielplan steht.

Don Giovanni „nimmt sich“ Donna Elvira. Szene aus der Mozart-Oper, die ab Donnerstag wieder auf dem Duisburger Spielplan steht.

Foto: Hans Jörg Michel

Am Donnerstag, 27. Februar, um 19.30 Uhr, nimmt die Deutsche Oper am Rhein in ihrem Duisburger Haus ihre acht Jahre alte Produktion der berühmt-berüchtigten Oper von Wolfgang Amadeus Mozart wieder auf, die hier einige Spielzeiten lang nicht zu erleben war.

Das Werk Eros und Tod sind die existenziellen Themen dieser Geschichte; Freigeistigkeit, Ausschweifung und Unaufhaltsamkeit ihre inneren Triebkräfte. Höllische Verdamnnis und moralische Ächtung vermochten es nicht, Don Giovanni als Sünder zu verurteilen – Mozart und sein Librettist Lorenzo da Ponte haben es gar nicht erst versucht. „Don Juan ist ein anderer“ heißt es in Peter Handkes Version über den ewigen Verführer: einer, der Energien erzeugt, sie aufsaugt und sich darin verzehrt, denn sein dramatisches Ende ist unausweichlich, will er in der Fantasie der Nachwelt fortleben. An der Rheinoper wird im Prinzip die Prager Urfassung des „Don Giovanni“ aufgeführt, also ohne die später für Wien hinzugefügten Arien und auch mit dem heiteren Schluss-Sextett, das sonst oft weggelassen wird. Hier steht es für die befreiende Wirkung, die Don Giovanni auch nach seiner Höllenfahrt oder Ausschaltung haben wird.

Die Inszenierung Die Regisseurin Karoline Gruber hatte sich für ihre Inszenierung nicht gefragt „wer“, sondern „was ist Don Giovanni?“ Er ist hier weniger ein Latin Lover oder Womanizer, sondern vielmehr ein Kraftfeld. Das deutet das Bühnenbild von Roy Spahn vor allem durch das Gemälde „Odysseus und Kalypso“ von Max Beckmann an. Dieses Konzept hat entsprechende Auswirkungen darauf, wie die einzelnen Figuren gesehen sind. Zum Beispiel werden Masetto und Zerlina gleich durch das „Unwetter“ der Ouvertüre in diesen Kraftraum hinein gezogen und Donna Elvira ist hier mehr als die übliche eifersüchtige Nervensäge. Das wirkt sich auch auf die verschiedenen Kostüme von Mechthild Seipel aus. So sind Zerlina und Masetto junge Leute von heute. Donna Elvira dagegen gleicht eher den Frauen des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die gegen die ihnen zugewiesene alleinige Rolle als Gattin und Mutter aufbegehrten.

Die Besetzung Es singen Emmett O‘Hanlon (Don Giovanni), Jessica Muirhead (Donna Anna), Christoph Strehl (Don Ottavio), Sami Luttinen (Komtur), Brigitta Kele (Donna Elvira), Torben Jürgens (Leporello), Andrei Nicoaro (Masetto) und Miriam Albano (Zerlina) sowie der von Gerhard Michalski einstudierte Chor der Rheinoper. Am Pult der Duisburger Philharmoniker steht David Crescenzi, der „Guest Conductor in Residence“ des Hauses.

Karten unter 0203 28362100 oder karten@theater-duisburg.de.

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