Duisburg: Alte Feuerwache als Soziokulturelles Zentrum Alte Feuerwache in Hochfeld kommt wieder ins Gespräch
Duisburg · Bei einer Podiumsdiskussion zur „Soziokultur in Duisburg“ wurde Dezernent Thomas Krützberg konkret.
Bis Ende des Jahres will Duisburgs Kulturdezernent Thomas Krützberg eine politische Mehrheit im Stadtrat mit weiteren Beteiligten, darunter das städtische Wohnungsbauunternehmen GEBAG und das Immobilien Management Duisburg (IMD), für ein Soziokulturelles Zentrum in Duisburg gewinnen. Ziel ist es, einen Beschluss auf den Weg zu bringen, der die Weichen für die Alte Feuerwache als solchen Ort ab März nächsten Jahres erprobend stellt. Das war die wohl bemerkenswerteste Botschaft des Abends im Grammatikoff anlässlich der Podiumsdiskussion „Soziokultur in Duisburg“.
Veranstalter der Grammatikoff-Diskussion war die Initiative „DU erhält(st) Kultur“, die 2012 nicht zuletzt durch die in Ruhrort veranstaltete Konferenz „Recht auf Stadt Duisburg“ erstmals öffentlich in Erscheinung trat, „als Duisburg, vor allem durch die Love-Parade 2010 und seine Folgen, nämlich ganz unten war“, so Moderator Stefan Schroer, Theatermacher und Kulturaktivist. Schon damals wurde in der gemeinsamen Abschlusserklärung die Forderung nach einem Soziokulturellen Zentrum für Duisburg erhoben. Seitdem ist zwar einiges passiert in Duisburg, vor allem in Sachen politischem Kulturklima und städtischer Kunstatmosphäre, aber längst nicht alles. So sorgt der Ende 2016 durch den Rat verabschiedete „Kulturentwicklungsplan“ zumindest schon mal für den entsprechenden kulturpolitischen Rahmen – auch hinsichtlich der lange vernachlässigten Soziokultur in Duisburg. So heißt es dort: „Duisburg benötigt Räumlichkeiten für die nichtgewerbliche kulturelle Nutzung: Konkret ist hier vor allem die Ermöglichung eines Soziokulturellen Zentrums (…) zu nennen.“ In Fortschreibung dieses Plans wurde im April auf der Duisburger Kulturkonferenz die Gründung einer Ermöglichungsgruppe „Soziokulturelles Zentrum“ verabschiedet. Diese solle Thomas Krützberg zufolge „nun ganz schnell ins Leben gerufen werden“. Da auf dem Podium neben Krützberg mit Apostolos Tsalastras auch sein Oberhausener Amtskollege saß, konnte dieser zwar von seinen Erfahrungen aus der Nachbarstadt berichten, die jedoch nicht eine Eine-zu-Eins-Übertragung auf Duisburger Verhältnisse zuließen. Besonders Christian Wagemann von der Bürgerinitiative Alte Feuerwache und Luise Hoyer vom Verein Kultursprung, die beide in der Cooperative Duisburg arbeiten, plädierten für die Alte Feuerwache als Soziokulturelles Zentrum und nicht für andere Räume. Wagemann: „Die Alte Feuerwache war einst als Soziokulturelles Zentrum konzipiert und hat eine funktionsfähige Infrastruktur. Deshalb kommt für uns kein anderer Raum in Duisburg in Frage.“
Schon am Folgetag der Konferenz rief Krützberg Hoyer an mit der Bitte, Vertreter für die „Ermöglichungsgruppe“ zu benennen. Gestern nun teilte diese ihm fünf Namen mit. Jetzt ist der Dezernent am Zug, um die fünf Stadtvertreter zu benennen. Noch in diesem Monat soll sich die Gruppe konstituieren und erstmals tagen.