Duisburgs Alt-Bürgermeister über seine Covid-Infektion „In so einer Situation – da fängst du an zu beten“

Duisburg · Drei Tage vor seiner geplanten Booster-Impfung landet Duisburgs Alt-Bürgermeister Benno Lensdorf auf der Intensivstation. Er bekommt Angstzustände, denkt auch über den eigenen Tod nach. Doch er gewinnt den Kampf gegen Covid-19 – und kämpft sich nun nach und nach zurück in sein altes Leben.

 Symbolbild einer Intensivstation: Alle, die hier arbeiten, müssen Großartiges leisten. Auch und gerade in Pandemiezeiten.

Symbolbild einer Intensivstation: Alle, die hier arbeiten, müssen Großartiges leisten. Auch und gerade in Pandemiezeiten.

Foto: imago images/Reichwein/Christoph Reichwein (CREI) via www.imago-images.de

Im September und Oktober 2021 ist Benno Lensdorf dann mal weg. Auf dem Jakobsweg, rund 500 Kilometer durch die Bergwelt der iberischen Halbinsel. Keine Frage: Der 78-Jährige muss fit sein, sehr fit sogar. Als passionierter Segler und Wanderer ist der Ruhrorter solchen Etappen auch in seinem Alter noch gewachsen. Er wandert den „Caminio“ nach Santiago de Compostela via Lissabon – „sehr anspruchsvoll und gänzlich anders als die Strecke von Porto“, so schreibt er es noch in seinem Facebook-Tagebuch. Unvergessen geblieben ist Benno Lensdorf der Tag, als er nach einer anstrengenden Etappe vor dem gebuchten Hotel steht – und das ist geschlossen. Das ihm angebotene Ausweichquartier ist rund 100 Kilometer entfernt. „An einer Strandbar habe ich an dem Abend ein Paar kennengelernt – er Argentinier, sie Schweizerin. Sie haben mich spontan zur Übernachtung in ihr Haus eingeladen.“ Ein Erlebnis, an das er später noch häufiger denken wird.