Abteikonzert mit Udo Witt Wiedersehen und -hören mit Udo Witt

Duisburg · Der frühere Hamborner Kreiskantor gastierte jetzt in der Abteikirche.

Udo Witt war zwischen 1992 und 2002 Kreiskantor an der evangelischen Friedenskirche Hamborn. Seitdem ist er Kantor der evangelischen Hauptkirche Rheydt. Jetzt gastierte er in der katholischen Abteikirche Hamborn mit den Ensembles Rheydter Knabenchor und Mädchenkurrende, das ist ein Jugendchorprojekt der Hauptkirche Rheydt. Es ergibt einen kompletten gemischten Chor, denn einige der Jungs haben den Stimmbruch schon hinter sich singen nun Tenor beziehungsweise Bass.

Das Programm war ein konzertant dargebotener englischer Evensong, also eine Abendliturgie der anglikanischen Kirche, mit den Teilen „Introitus“, „Psalmen“, „Hymnus“, „Magnificat“, „Nunc dimittis“, „Segen und Friedensbitte“ sowie „Auszug“. Dafür standen jeweils sehr reizvolle Kompositionen, von „Alta trinita beata“, einer anonym überlieferten altiitalienischen Hymne aus dem 15. Jahrhundert, bis zu der „Claire Benediction“ von dem 1945 geborenen John Rutter. Die Altarien „Bereite dich, Zion“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach und „Lass o Herr mich Hilfe finden“ von Felix Mendelssohn wurden hier von den Altstimmen des Chores gesungen, das Sopran-Solo in Mendelssohns „Hör mein Bitten“ von der choereigenen Stimmbildnerin Laura Zeiger. Letzteres war ein bewegender Höhepunkt des frühen Abends, auf rein chorischem Gebiet war es das „Jauchzet dem Herren“ von Heinrich Schütz.

Udo Witt trat hier nicht nur als Chorleiter auf, sondern auch und ebenso umsichtig als Begleiter am Orgelpositiv. Zu einem „Orgelkonzert“ wurde das Ganze aber erst durch Abteikantor Peter Bartetzky, der an der großen Mönch-Orgel nach und nach souverän vier passende Stücke beisteuerte, von dem hochromantischen „Marsch“ von Alexandre Guilmant nach dem Chorsatz „Hoch tut euch auf“ aus dem Messias“ von Georg Friedrich Händel über das spätromantische „Weihnachten“ op. 145 Nr. 3 von Max Reger und Bachs Schübler-Choral „Meine Seele erhebt den Herren“ BWV 648 bis zu dem prächtigen „Postlude in C“ von Henry Smart. Nur bei dem Ohrwurm „Tollite hostias“ aus dem Weihnachtsoratorium op. 12 von Camille Saint-Saens begleitete die große Orgel den Chor.

Im nächsten Orgelkonzert in der Abteikirche Hamborn am Sonntag, 27. Januar 2019, um 16.30 Uhr, spielt Lisa Hummel (Leipzig) Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Ludwig Krebs, Akira Nishimura, Johann Pachelbel, Felix Mendelssohn, Maurice Duruflé und Franz Liszt. Der Einritt ist frei – zur Deckung der Kosten und zur Fortführung der Konzertreihe (Instandhaltung der Orgel) wird aber um eine Spende gebeten.

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