Abschied vom Stadtwerkechor Stadtwerkechor: Bewegendes Konzert zum Abschied

Duisburg · Nach 36 Jahren schlugen die Sänger des Stadtwerkechors ihr Notenheft nach einem beeindruckenden Weihnachtskonzert endgültig zu.

Die Mercatorhalle war gut gefüllt, als der Männerchor seinen letzten Auftritt ausgerechnet mit dem Lied „Heut’ ist ein Tag der Freude“ begann. Für viele der Sänger war der Tag mit Sicherheit auch „Ein Tag der Wehmut“, wie den Abschiedsworten von Heinz Pannen, dem Vorsitzenden des Werkschors, zu entnehmen war: „Es fällt sehr schwer, das war ein langer Abschnitt in unserem Leben.“ Altersbedingt hatte sich die Zahl der Stadtwerkesänger in den letzten Jahren spürbar reduziert, was zu einer Zusammenarbeit mit anderen Chören führte. Zuletzt kooperierte man mit dem Sängerbund Wanheim, mit dem man auch beim aktuellen Weihnachtskonzert gemeinsam auf der Bühne stand. Und was der Chor noch zu leisten im Stande ist, wurde am 2. Advents mehr als deutlich. Chorleiter Axel Quast hatte ein Programm zusammengestellt, das einfach begeisterte.

Dazu trug der „Kinderchor am Rhein“, der bereits bei Produktionen der Deutschen Oper am Rhein mitwirkte, genauso bei wie die Streicher der Formation „Trio Sorrentino & Consorten“. Als Solistin brillierte die Sopranistin Sabina López Miguez, die auch den Kinderchor leitet. Axel Quast führte mit sicherer Hand die Sänger und Musiker durch ein Konzert, das durchaus höchsten Ansprüchen gerecht wurde. Daran hatte auch der Pianist Martin Fratz, der das gesamte Konzert am Klavier souverän begleitete, einen erheblichen Anteil. Die immer noch vorhandene Qualität der Stadtwerke-Sänger wurde direkt zu Beginn deutlich. Der Vortrag des alten Kirchenklassikers „Kyrie eleison“ war äußerst gekonnt interpretiert, der gemeinsame Auftritt mit Sabina López Miguez (Sopran) mit dem traditionellen „Panis angelicus“ war gesanglich hervorragend abgestimmt und harmonisch dargeboten.

Dass es eine gute Idee war, den Kinderchor mit einzubinden, zeigte sich spätestens bei den zusammen vorgetragenen Weihnachtsliedern. Der Kontrast zwischen dem gestandenen Chorgesang der Männer und den hellen und klaren Kinderstimmen kam bei Liedern wie „Süßer die Glocken nie klingen“ oder auch „Tochter Zion“ ganz besonders zur Geltung. Aber auch das verstärkte „Trio Sorrentino“ versprühte mit seinem Mix aus klassischer Musik und fröhlichen Stücken weihnachtliche Vorfreude. Dazu gehörte auch die „Petersburger Schlittenfahrt“. Dass Axel Quast nicht nur die Protagonisten auf der Bühne gekonnt durch das Konzert führte, sondern auch das Publikum erfolgreich zum Mitsingen animierte, zeigte sich beim gemeinsam gesungenen „Stille Nacht“.

Dann war die Zeit des Abschieds gekommen. Chorleiter Quast dankte seinen Männern mit den Worten „Es war ein tolles Erlebnis, mit so einem Chor zusammenarbeiten zu dürfen“, bevor seine Schützlinge mit einer Auswahl ihrer Lieblingslieder (darunter „Schau, was Liebe ändern kann“) das Finale einläuteten. Und das war bewegend und furios zugleich. Einen besseren Abschluss als den gemeinsam mit Sabina López Miguez vorgetragenen Klassiker „Time To Say Goodbye“ hätte der Chor nicht finden können. Der langanhaltende Beifall galt nicht nur dem hervorragenden Konzert, sondern auch den Männern des Werkschors, der fast vier Jahrzehnte das kulturelle Leben der Stadt musikalisch bereichert hat.

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