Hochkultur für alle 8000 Zuschauer beim “Haniel Klassik Open Air“ in Duisburg

Duisburg · Das fünfte „Haniel Klassik Open Air“ lockte am Freitagabend Tausende Menschen auf den König-Heinrich-Platz. Moderator Götz Alsmann führte durch ein abwechslungsreiches Programm voller Italien- und Chinabezüge.

Großer Andrang beim „Haniel Klassik Open Air“ vor dem Theater der Stadt Duisburg.

Großer Andrang beim „Haniel Klassik Open Air“ vor dem Theater der Stadt Duisburg.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Im Prinzip geben die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und die Duisburger Philharmoniker alle zwei Jahre zum Spielzeit-Beginn im Spätsommer ein Konzert namens „Haniel Klassik Open Air“, umsonst und draußen, vor bis zu 8000 Menschen auf dem Opernplatz vor dem Theater. Die fünfte Ausgabe musste im vergangenen Jahr wegen Corona ausfallen. Nun wurde das kleine Jubiläum nachgeholt, wodurch sich der Rhythmus der Veranstaltung um ein Jahr verschiebt, und lockte bei bestem Wetter und bester Stimmung wieder Tausende auf den dadurch ganz gefüllten König-Heinrich-Platz.

Fünf Solistinnen und sieben Solisten des Opernensembles sowie der Chor der Rheinoper und nicht zuletzt die Duisburger Philharmoniker unter der hier besonders leidenschaftlichen Leitung von Generalmusikdirektor Axel Kober boten ein begeisterndes dreistündiges Programm ohne Pause, von der Ouvertüre zur Oper „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner bis zu „Adventures on Earth“ aus der Filmmusik „E.T. – Der Außerirdische“ von John Williams zum auch diesmal wieder abschließenden Feuerwerk.

 Generalmusikdirektor Axel Kober dirigiert die Duisburger Philharmoniker vor tausenden Besuchern.

Generalmusikdirektor Axel Kober dirigiert die Duisburger Philharmoniker vor tausenden Besuchern.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Schwerpunkt lag dabei zunächst auf der italienischen Oper und später auf China, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von Duisburgs Städtepartnerschaft mit Wuhan. Beides kulminierte in der besonders beliebten Tenor-Arie „Nessun dorma“ aus der China-Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini mit dem glänzenden georgischen Tenor Irakli Kakhidze und dem von Chordirektor Gerhard Michalski knackig einstudierten Chor der Deutschen Oper am Rhein.

Götz Alsmann war auch diesmal wieder der bewährt witzige und kundige Moderator: „Der Chor schaut Sie an, meine sehr verehrten Damen und Herren. Aber schauen Sie nur mutig zurück, Sie sind mehr als die.“ Diesmal sang Alsmann sogar, nämlich das neckische und wahrhaft völkerverbindende Duett Mi/Gustl „Meine Liebe, deine Liebe“ aus der China-Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehár, gemeinsam mit der südkoreanischen Sopranistin Chorong Kim aus dem Opernstudio der Rheinoper.        

Götz Alsmann moderierte am Freitagabend. 

Götz Alsmann moderierte am Freitagabend. 

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Eine Besonderheit war der Auftritt der beiden chinesischen Perkussionistinnen Lin Chen und Beibei Wang. Sie beeindruckten mit dem effektvollen ersten Satz aus dem Konzert für Marimbaphon, Vibraphon und Orchester von Emmanuel Séjourné, Jahrgang 1961. Zuvor zeigten sie ihre leichthändig servierte, aber enorme Energie mit einer treibenden Improvisation an traditionellen Trommeln, zwischendurch auch etwas ruhiger an ungewöhnlicheren Klangerzeugern wie Wasserbecken. Chen und Wang sind wieder zu erleben im ersten Philharmonischen Konzert der neuen Saison 2022/23 am 7. und 8. September, jeweils um 19.30 Uhr, in der Philharmonie Mercatorhalle. Karten und weitere Infos im Netz unter www.theater-duisburg.de.

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