Duisburg Demo mit 5000 Stahlarbeitern vor der Hauptverwaltung

Duisburg · Die IG Metall hat alle Beschäftigten der thyssenkrupp Steel Europe AG zu einer großen Kundgebung aufgerufen, die am kommenden Dienstag, 3. Dezember, vor der Hauptverwaltung an der Kaiser-Wilhelm-Straße in Bruckhausen stattfindet.

 Am Dienstag gehen die Beschäftigten wieder auf die Straße.

Am Dienstag gehen die Beschäftigten wieder auf die Straße.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die Beschäftigten, die Betriebsräte und die IG Metall forderten Klarheit darüber, wie es mit dem Konzern und seinem Stahlbereich weitergeht. „Die Beschäftigten machen sich große Sorgen. Aus Sicht der IG Metall und der Beschäftigten ist das Stahlgeschäft von thyssenkrupp in seiner Existenz bedroht. Wenn jetzt nicht sehr schnell etwas passiert, ist thyssenkrupp auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig und irgendwann am Ende“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Mit der Kundgebung und Demonstration, zu der 5000 Arbeitnehmer aus allen Standorten erwartet werden, wollen die Arbeitnehmer ihre Forderung nach Klarheit unterstreichen. Am gleichen Tage findet in Hamborn die Aufsichtsratssitzung der thyssenkrupp Steel Europe AG statt. „Wir demonstrieren für die Arbeitsplätze und die Standorte, ein Sterben auf Raten werden wir nicht zulassen“, so die IG Metall. Aus Gewerkschaftssicht ist der Stahlbereich des Konzerns auch durch fehlende und falsche Investitionen in der Vergangenheit in Schieflage geraten. 1,5 Milliarden Euro seien nötig, um die Stahlsparte technologisch flott zu machen und um am Markt mithalten zu können.

Der Zukunftssicherungstarifvertrag sei nach dem Scheitern der Fusion mit Tata Steel nun nicht mehr bis 2026 gültig. Er läuft zum Jahresende aus. Die Beschäftigten fordern das Management zu Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag auf. „Wir erwarten Investitionen für die Stahlstandorte, um sie zukunftsfähig zu machen. Und dieses Geld werden wir uns von thyssenkrupp holen“, so Duisburgs IG Metall-Chef Dieter Lieske.

Die Duisburger SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir hätten sich mit den SPD-Bundestagsabgeordneten aus den 20 größten Stahlstandorten Deutschlands zusammengeschlossen, um für den Erhalt der Standorte und der Arbeitsplätze zu kämpfen, teilten sie mit. Sie würden beim SPD-Bundesparteitag, der am 6. Dezember beginnt, eine Resolution einbringen, die eine Perspektive für die Stahlarbeiter in Deutschland fordert. Auch der DGB sieht den Stahlstandort Duisburg gefährdet. „Wenn jetzt nicht in die Standorte, in neue, verbesserte Anlagen investiert wird, droht unserer Stadt eine Katastrophe“, so die DGB-Regionsvorsitzende Angelika Wagner.

(mtm)
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