30. Ausgabe ist wohl die letzte Abschied vom Duisburger Jahrbuch

Duisburg · Immer zum Jahresende erscheint in Buchform eine Jahreschronik der Stadt Duisburg. Die 30. Ausgabe, die gerade druckfrisch in den Buchhandel kommt und einen interessanten Themenmix bietet, wird aber wohl die letzte sein.

 Das Cover des vermutlich letzten Duisburger Jahrbuches.

Das Cover des vermutlich letzten Duisburger Jahrbuches.

Foto: Mercator-Verlag

Als periodische Jahreschronik ist das Duisburger Jahrbuch, das stets Ende November mit Blick auf das jeweils kommende Jahr erscheint, beliebt. So wird es auch bei der aktuellen Ausgabe sein, die wieder eine schöne Mischung aus unterschiedlichen Bereichen des Stadtlebens bietet. Doch der Mercator-Verlag als Herausgeber kündigt unmissverständlich an, dass diese 30. Ausgabe des Duisburger Jahrbuchs die letzte sein wird. Susanne Nagels, die mit ihrer Schwester Jutta Nagels Gesellschafterin des Mercator-Verlags ist, schreibt: „Sinkende Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft, verbunden mit massiv gestiegenen Produktionskosten – beides nicht zuletzt Folgen der Corona-Krise - machen diesen Schritt für uns unumgänglich.“

Wenn man das druckfrische „Duisburger Jahrbuch 2022“ in den Händen hält und die Artikel liest und die Fotos sieht, kann man das Ende dieser lokalen Buchreihe nur bedauern.

Da schreibt beispielsweise Bibliotheksdirektor Jan-Pieter Barbian über die Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Auch schildert Barbian in einem zweiten Aufsatz, wie die Bibliothek auf die Corona-Krise reagieren musste und versucht, das Beste aus den Einschränkungen der Pandemie zu machen.

Die Kulturjournalisten Anne Horstmeier bilanziert die Ära von Alfred Wendel, der als Intendant der Duisburger Philharmoniker 15 Jahre lang den traditionell guten Ruf des Duisburger Musiklebens mitgeprägt hat. Für Auflockerung sorgt der längst überregional bekannte Duisburger Kabarettist und Autor Kai Magnus Sting mit einer seiner typischen schwarzhumorigen Kriminalgeschichten.

Die Rubrik „Stadtgespräch“ bietet die größte Fülle und Vielfalt der Artikel. Olaf Reifegerste findet besonders interessanten „Gesprächsstoff“ in Ruhrort. Der Journalist Daniel Cnotka beschreibt die Arbeit von Marc Sommer, der am Rheinhauser Krupp-Gymnasium sein Abitur machte und der u.a. das frühere Wohnhaus von Thomas Mann in Kalifornien zu einer transatlantischen Begegnungsstätte umgebaut hat – eine ebenso ungewöhnliche wie interessante Erfolgsgeschichte. Auch Hermann Kewitz berichtet über eine Erfolgsgeschichte, nämlich die der Duisburger Online-Fitness-Reihe „Beweg.Dich@Home“.

Jürgen Hinke vom Naturschutzbund ist mit einem schön geschriebenen und illustrierten Aufsatz zur Duisburger Tierwelt in Geschichte und Gegenwart vertreten. Die Historiker Jonas Springer und Thorsten Fischer beschäftigen sich zum einen mit dem Ehrenfriedhof Kaiserberg und zum anderen mit der ehemaligen Brotfabrik Overbeck in Beeck, wo auch gefährlicher Widerstand gegen das Naziregime geleistet wurde. Der Künstler Cyrus Overbeck, dem Ingo Plaschke ein sehr persönliches Porträt widmet, ist zu Recht stolz auf die Geschichte seiner Familie.

Fazit: Das Duisburger Jahrbuch 2022 ist ein Muss für alle, die sich intensiv mit ihrer Stadt beschäftigen möchten.

Das Duisburger Jahrbuch 2022 kommt jetzt in den Buchhandel. Es besteht aus 176 Seiten und kostet 18 Euro.

Am 29. November eröffnet der Mercator-Verlag einen neuen, 80 Quadratmeter großen Buchladen auf der Bergiusstraße 18 bis 20 in Ruhrort (Telefon 0203 34682521).

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