Duisburg: Kunst im Botanischen Garten Kunstparcours im Botanischen Garten

Duisburg · Am Donnerstagabend wurde der sechste „Kunstraum Grün“ im Botanischen Garten Duissern eröffnet. Bis 2. September zeigen dort 29 Künstler aus der Region höchst unterschiedliche Werke. Organisatorin ist wieder Claudia A. Grundei.

Von Januar an bis zum gestrigen Donnerstagabend unmittelbar vor der Eröffnung hat Claudia A. Grundei dafür gesorgt, dass auch der sechste „Kunstraum Grün“ im Botanische Garten ein herausragendes Ereignis im kulturellen Jahreskalender der Stadt wird. Als wir am Donnerstagmittag bei den Aufbauarbeiten mit Claudia A. Grundei sprachen, hatte diese schon viele Stunden zuvor gearbeitet. Nicht zuletzt hat sie selber die Speisen zubereitet, die am Donnerstagabend nach dem Grußwort von Kulturdezernent Thomas Krützberg serviert wurden.

Krützberg und Oberbürgermeister Sören Link lobten im Grußwort zum aktuellen „Kunstraum“-Katalog“ das Engagement von Claudia A. Grundei, die wieder mit Erfolg 29 Künstler aus Duisburg und den Nachbarstädten für das Freiluft-Kunstprojekt gewinnen konnte. Vertreten sind nicht nur Bildhauer, sondern auch Maler und Installationskünstler, deren Werke normalerweise nur in Innenräumen zu finden sind. Jetzt stellten sich die Künstler der Herausforderung, Werke zu schaffen, die auf der Wiese stehen, die an Bäumen befestigt werden, die zwischen Sträuchern zu finden sind oder die auf einem der Teiche schwimmen. Fee Brandenburg und Katrin Roth sind beispielsweise zwei Künstlerinnen, die Arbeiten für Teiche schufen, klassifiziert als „Malerei auf schwimmendem Träger“. Auch Claudia Grundei nutze einen Teich und das diesen eingrenzende Strauchwerk für ihre ironisch-heitere farbige Buchstaben-Installation, bei der das Hörbare sichtbar gemacht wird. „Quak, quak, quak“ lesen wir auf dem Teich; „Piep“, „Tschilp“ und „Tirili“ ergeben die im Gesträuch baumelnden Buchstaben.

Klaus Brüggenwerth, der zurzeit auch die Kunstvitrine im Botanischen Garten mit einer Installation zum Kohleausstieg bespielt, lässt einige farbige Hängematten zwischen Nadelbäumen baumeln. Ein ernstes Thema greift hingegen der Objektkünstler Pit Bohne auf, der sechs Fässer mit dem typischen radioaktiven Warnhinweis aufbaut und mit dem Titel „Ein Aktienpaket“ versieht. Die Mehrzahl der Künstler bevorzugen indes eine freundliche Vereinnahmung des Botanischen Gartens, dessen verschlungene Wege bis einschließlich Sonntag einen überaus abwechslungsreichen Kunstparcours bilden. Manche Arbeiten wollen dabei entdeckt sein, wie etwa die „Besiedlung“ von Madalina Rotter, die blütenähnliche Papier-Schnipsel im Wurzelbereich eines großen Baums platziert, wobei offen bleibt, ob diese „Besiedelung“ eine Verschönerung oder eine Gefährdung ist. Heike Walter baut aus Körben ein tierähnliches Wesen, und Regina Bartholme erweist sich wieder einmal als glückliche Finderin, die mit Porzellandeckelchen der Natur auf die Sprünge hilft.

Am heutigen Freitag sowie am Samstag und zum Teil auch am Sonntag kann man dem Bildhauer Roger Löcherbach bei der Entstehung einer Holzskulptur zuschauen. Gabriella Fekete, übrigens die erste Stipendiatin des Wilhelm-Lehmbruck-Stipendiums der Stadt Duisburg (im Jahr 1976), wird während der Freiluftausstellung im Künstlerzelt zeichnen. Und auch sonst gibt es während an den Ausstellungstagen viel zu sehen und zu entdecken.

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