Duisburg Drohende Kirchenschließung unbedingt verhindern
Duisburg · Die Umstrukturierungspläne der katholischen Kirche sorgen im Duisburger Süden für Unruhe - auch bei Hans-Otto Hellmann.
Seit Jahrzehnten engagiert sich Hans-Otto Hellmann in der Mündelheimer St.-Dionysius-Gemeinde. Er tut dies auch tatkräftig, beispielsweise beim regelmäßigen Anstrich der Kapelle zwischen Mündelheim und Serm. Die Information von Pastor Rolf Schragmann, dass zurzeit im Koordinierungsausschuss der Pfarrgemeinde St. Judas Thaddäus, zu der auch die Mündelheimer Gemeinde gehört, auch über eine mögliche Schließung der über die Region hinaus bekannten Mündelheimer St.-Dionysius-Kirche diskutiert wird, hat ihn, wie er gestern gegenüber der RP sagte, "wirklich geschockt". Wie vermutlich alle anderen Mündelheimer Gemeindemitglieder hatte er es nicht für möglich gehalten, dass eine solche Überlegung überhaupt aufkommen könnte. Schließlich ist die Mündelheimer Kirche eines der bedeutendsten Bauwerke in der Stadt Duisburg. Hellmann: "Von weit her kommen Studentengruppen und andere Besucher zu uns nach Mündelheim, um die Kirche zu besichtigen. Die Kirche ist ein Erkennungsmerkmal des gesamten Ortes. Auch Nicht-Kirchgänger sind stolz darauf, dass hier in Mündelheim ein solches, jahrhundertealtes Gebäude steht."
Man solle jetzt nicht einfach die Entwicklung abwarten, meint Hellmann. "Wir dürfen doch nicht widerspruchslos hinnehmen, wenn Gedankenspiele über eine Aufgabe der Kirche angestellt werden", sagt er. Abwarten, bis das Kind in Brunnen gefallen ist und dann zu jammern, sei die falsche Strategie. Das Beispiel der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Hüttenheim, die seit zehn Jahren nicht mehr genutzt wird und immer mehr verfalle, sei schlimm genug. "So weit darf es mit der Mündelheimer Kirche nicht kommen", sagt Hellmann, der sich eine sinnvolle Nutzung der Kirche außer als Gotteshaus nicht vorstellen kann. Wie brisant die Lage ist, zeige sich in der Überlegung, von den zehn bestehenden katholischen Kirchen des Duisburger Südens sieben aufzugeben. Generell müsse sich die katholische Kirche seiner Meinung nach auch fragen lassen, was sie gegen den Priestermangel tun wolle. Vielleicht könne Papst Franziskus ein Vorbote dafür sein, dass in der katholischen Kirche "alte Zöpfe wie das Zwangszölibat" abgeschafft werden, so Hellmann. Er sehe natürlich ein, dass dies im Augenblick noch ein zu großes Thema ist. Jetzt gelte es, für den sicheren Erhalt der Mündelheimer Kirche etwas zu tun. Am Dienstag, 2. Mai, 19.30 Uhr, wird Hellmann jedenfalls bei der Versammlung des Gemeinderates im Mündelheimer Pfarrheim dabeisein.