Duisburg Drogenhändler lebten unauffällig in Kaßlerfeld

Duisburg · Der Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität, der den Zollfahndern wie gestern berichtet in Duisburg gelungen ist, ist auch für die Ermittler kein alltäglicher gewesen. Die sichergestellte Rauschgiftmenge sei schon ungewöhnlich hoch, erklärte gestern Ulrich Schulze, Pressesprecher der Essener Zollfahndung. Wegen der noch laufenden Ermittlungen war er erst jetzt an die Öffentlichkeit getreten, obwohl die Festnahmen und Wohnungsdurchsuchungen bereits im Januar stattgefunden hatten.

„Irgendjemand erzählt etwas, und wir nehmen den roten Faden auf“, berichtete Schulze vom Beginn der Ermittlungen, in deren Mittelpunkt sehr schnell vier Duisburger standen. Bei ihnen handelt es sich um zwei Männer aus Ghana, 20 und 28 Jahre alt, sowie zwei weitere aus Simbabwe, 26 und 28 Jahre alt. Sie wohnten in zwei Wohnungen in Kaßlerfeld in der Nähe der dortigen Grundschule.

Gemeinsam sollen die vier in Duisburg und Umgebung einen schwunghaften Drogenhandel betrieben haben. Das Rauschgift besorgten sie offenbar vorwiegend in den Niederlanden und brachten es im Zug über die Grenze oder schleusten es aus Südamerika über deutsche Flughäfen ins Land. Sichergestellt wurden insgesamt 4,5 Kilo Rauschgift, etwa die Hälfte davon Kokain. „Wir schätzen den Wiederverkaufswert auf rund 225 000 Euro“, so Schulze.

Die Ermittler stellten außer den Drogen noch 45 000 Euro Bargeld sicher, das zweifelsfrei aus dem Drogengeschäft stammt. Wie lange die vier Festgenommenen ihre Geschäfte betrieben haben, wird noch untersucht. Aber es sei schon erstaunlich, dass die vier Männer in einem vergleichsweise bürgerlichen Umfeld derartige kriminelle Aktivitäten hätten entwickeln können, ohne dass dies aufgefallen sei, so Schulze.

(RP)
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