Wahlmarathon in Duisburg Dreikampf mit ungewissem Ausgang

Duisburg · Den Duisburgern steht am 24. September womöglich ein Wahlmarathon bevor: Neben den Bundestagswahlen wird ein neuer OB gewählt und vielleicht über ein DOC abgestimmt.

Ob das ein kluger Schachzug der FDP war, bei der Oberbürgermeistwahl in Duisburg einfach vorzupreschen - nur um auf Biegen und Brechen eigenes liberales Profil zu demonstrieren. Sicher, Thomas Wolters ist ein durchaus vorzeigbarer Kandidat. Aber wer wirklich meint, dass Amtsinhaber Sören Link seine Chance vertan hat und abgelöst werden sollte, der hätte doch wohl besser einen Kandidaten ins Rennen geschickt, der von einem möglichst breiten Bündnis den Rücken gestärkt bekommt.

Gerhard Meyer hat Rückhalt bei den Christdemokraten, den Grünen, Junges Duisburg und den Bürgerlich-Liberalen. Es wäre ein Leichtes gewesen, wenn sich die FDP dem angeschlossen hätte. Und die Aussichten für Meyer, zu einem ernsthafen Herausforderer für Link zu werden, wären dadurch weiter verbessert worden. Schade, FDP - hier wurde eine große Chance vertan.

Trotzdem kann sich Sören Link noch nicht sicher sein, das Rennen schon gemacht zu haben. Sein frühzeitiger Vorstoß auf OB-Neuwahlen könnte zum Rohrkrepierer werden. Denn ein Schulz allein macht für die SPD noch keinen Frühling. Im Gegenteil. Viel wird für den Amtsinhaber darauf ankommen, wie es mit dem geplanten Designer Outlet Center (DOC) weitergeht. Sollte das Vorhaben scheitern, droht jahrelanger Stillstand auf dem vermeintlichen Filet-Grundstück.

Auch deshalb ist es spannend, was aus dem Bürgerbegehren gegen das Shopping-Mekka wird. Ausreichend Unterschriften scheinen ja zusammen zu kommen, offensichtlich haben die Gegner schnell genügend Gleichgesinnte mobilisieren können.

Wird der Rat deshalb einen Rückzieher machen? Das ist kaum anzunehmen. Dann wird der Urnengang im September wohl zu einem Wahl-Dreikampf. Mit ungewissem Ausgang in allen drei Disziplinen.

(RP)
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