Streit zwischen Clan und Rockern Drei Verdächtige nach Schießerei in Duisburg identifiziert

Duisburg · Am Abend des 4. Mai 2022 war ein Streit zwischen Rockern und Clan-Mitgliedern in Duisburg eskaliert. Es fielen mehr als ein Dutzend Schüsse. Jetzt haben die Ermittler die ersten Schützen identifizieren können.

Duisburg: Schießerei am Hamborner Altmarkt - der Tag danach
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Schießerei mit mehreren Verletzten in Duisburg - der Tag danach

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Zwei Monate nach der Schießerei zwischen Rockern und Mitgliedern eines Clans in Duisburg mit mehreren Verletzten hat die Polizei drei Beteiligte identifiziert.

Einen entsprechenden Bericht der „WAZ“ bestätigte am Mittwoch ein Sprecher der Duisburger Staatsanwaltschaft. Die drei Männer seien aktuell nicht in Haft, die Ermittlungen liefen weiter, sagte er.

Nähere Angaben zum Aufenthaltsort, zur Zugehörigkeit der möglichen Schützen zu einer der beiden Gruppen und allgemein zu den Hintergründen seien derzeit nicht möglich. „Zu etwaigen Zugehörigkeiten oder auch Aufenthaltsorten der Schützen vermag ich derzeit keine Angaben zu machen.“

Am 4. Mai waren am Duisburg Hamborner Altmarkt bei einem Streit zwischen Rockern und Clan-Mitgliedern mindestens 19 Schüsse gefallen und vier Menschen verletzt worden. Nach ersten Informationen waren rund 100 Menschen an dem Konflikt beteiligt. Nach Angaben der „WAZ“ richtet sich das Verfahren dazu gegen 51 Beschuldigte.

Es soll eine Fehde zwischen der Rockergruppe Hells Angels und dem türkisch-libanesischen Saado-Demir-Clan gewesen sein. Nach Gerüchten, die sich hartnäckig halten, soll der Auslöser ein Streit über Schutzgeldzahlungen für ein Lokal im Bereich des Hamborner Altmarktes gewesen sein.

Wochenlang hatten die erfahrenen Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft umfangreiches Videomaterial gesichtet und bei Überprüfungen im Milieu geforscht. 91 beteiligte konnten die Beamten in einem ersten Schritt identifizieren.

Kostenpflichtiger Inhalt Nach dem Gewaltausbruch hatte die Polizei für vier Wochen zwei mobile Videobeobachtungsanlagen an dem Platz installiert. Anfang Juni waren die Kameras wieder abgebaut worden. „Wir sehen hier aktuell keinen neuen Kriminalitätsschwerpunkt, werden aber weiter stark Präsenz zeigen und die Lage vor Ort im Blick behalten“, hatte Duisburgs Polizeipräsident Alexander Dierselhuis das begründet. „Sollte sich hier irgendeine Form der Eskalation abzeichnen, handeln wir unverzüglich.“

(dpa/dab)
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