Serie Innenansichten Fuhrpark und Gerätschaften der Feuerwehr Drehleitern, Boote und Pumpenfahrzeuge

Duisburg · 251 Fahrzeuge und fahrzeugähnliche Geräte, sogenannte Einheiten, besitzt die Duisburger Feuerwehr. Neben den Standards wie Löschfahrzeug, Drehleiter und Rettungswagen gibt es zahlreiche Spezialeinheiten.

 Die Wechsellader der Feuerwehr können je nach Bedarf mit unterschiedlichen Einheiten beladen werden, wie etwa Pumpeneinheiten, Wassertanks, Strahlenschutzcontainer, Saugvorrichtungen oder einer großen mobilen Einsatzleitstelle inklusive kleinem Besprechungsraum.

Die Wechsellader der Feuerwehr können je nach Bedarf mit unterschiedlichen Einheiten beladen werden, wie etwa Pumpeneinheiten, Wassertanks, Strahlenschutzcontainer, Saugvorrichtungen oder einer großen mobilen Einsatzleitstelle inklusive kleinem Besprechungsraum.

Foto: Christoph Reichwein

Wenn die Fritteuse brennt, dann kommt die Feuerwehr. Warum diese dann jedoch immer gleich mit zwei Löschfahrzeugen, einer Drehleiter und zehn Mann anrückt, darüber mag so mancher Bürger rätseln. "Das ist die Ersteintreffende Einheit laut Brandschutzbedarfsplan", erklärt Brandoberamtsrat Bernd Wolf vom Sachgebiet 51 "Fahrzeuge und Geräte" der Berufsfeuerwehr Duisburg.

Gemeinsam mit vier weiteren Kollegen, die sich um die Bürotätigkeiten kümmern, und sieben Feuerwehrleuten in der KFZ- und der Prüfwerkstatt ist er für die Beschaffung und Instandhaltung sowie den rechtzeitigen Austausch der 251 Fahrzeuge und fahrzeugähnlichen Geräte, den sogenannten Einheiten, der Duisburger Berufsfeuerwehr zuständig.

Und davon gibt es so einige: Allein 135 "echte" Fahrzeuge mit Kennzeichen und Lenkrad hat die Feuerwehr. Hinzu kommen 32 Fahrzeuge des Rettungsdienstes und 64 aus dem Sonderbereich, das sind zum Beispiel Anhänger, Abrollbehälter, Boote, Teleskoplader und Gabelstapler. "An jeder Wache zu finden ist die oben bereits genannte Ersteintreffende Einheit und ein Rettungswagen", erklärt Wolf.

Spezielle Wechsellader, die zusätzlich in den größeren Wachen zu finden sind, können nach Bedarf mit unterschiedlichen Einheiten beladen werden, so etwa Pumpeneinheiten, Wassertanks, Strahlenschutzcontainer, Saugvorrichtungen oder einer großen mobilen Einsatzleitstelle inklusive kleinem Besprechungsraum. Diese ist insbesondere bei größeren Einsätzen ein wichtiger Knotenpunkt für die Kommunikation vom Einsatzort zur Einsatzleitstelle in der Hauptwache. Für Unfälle, die in U-Bahn-Tunneln passieren, haben die Duisburger Feuerwehrleute sogar eigens einen schienentauglichen Aufsatz entwickelt, der im Notfall Gerätschaften vor Ort bringen kann.

Auch ein extra Taucherfahrzeug mit angehängtem Boot gibt es. Neben zwei Fahrern wird es von zwei sogenannten Froschmännern besetzt, die die eigentliche Taucharbeit übernehmen. Ein weiteres Eigendesign ist der Atemschutzgerätewagen, mit dem bei Bedarf Nachschub zur Einsatzstelle gebracht werden kann. "Ein Atemschutzgerät hält zirka 30 Minuten", sagt Wolf. In dem Spezialfahrzeug sind deshalb 48 Ersatzgeräte zu finden und zusätzlich zwölf Langzeit-Atemschutzgeräte, die etwa vier Stunden halten. Danach müssen sie in der eigenen Werkstatt gereinigt und neu mit Atemluft befüllt werden. An allen Einheiten wird jeden Morgen bei Einsatzbeginn ein Sichtcheck gemacht. Zweimal im Jahr erfolgt eine gründliche Wartung durch den Geräteprüfer.

Und falls im absoluten Katastrophenfall der Strom ausfallen sollte, so wäre selbst das kein Problem: Ein eigenes Kabelnetz, eine eigene Fernmeldeabteilung und eine eigene Tankstelle mit 20 000 Litern Dieselkraftstoff halten die Duisburger Berufsfeuerwehr einsatzfähig.

"Bereits während der Grundausbildung muss jeder Berufsfeuerwehrmann den Führerschein Klasse CE, also Lkw mit Anhänger, machen. Wer den nicht besteht, wird nicht übernommen", schildert der Brandoberamtsrat Wolf. Dazu hat die Duisburger Feuerwehr sogar eine eigene Fahrschule. So sind die Feuerwehrleute multifunktional einsetzbar und dürfen immerhin schon einmal jedes Fahrzeug bewegen.

Um die einzelnen Sondergerätschaften, wie etwa die Drehleiter oder den Teleskoplader bedienen zu dürfen, ist dann eine extra Schulung - zum Beispiel zum Drehleiter- oder Kranmaschinisten - erforderlich, um die sich die Feuerwehrleute bewerben können.

Nach zehn Jahren werden die meisten Einheiten ausgemustert und haben dann in etwa 60 000 Kilometer auf dem Buckel. Wechsellader werden 20 bis 25 Jahre alt, Abrollbehälter bis zu 40 Jahre. "Wir stellen gerade darauf um, die Ersteintreffende Einheit bereits nach sieben Jahren auszumustern. Dann gehen die Fahrzeuge an die Freiwillige Feuerwehr oder werden über die Verwertungsgesellschaft des Bundes verkauft", erklärt Wolf.

Wer also ein echtes Feuerwehrfahrzeug sein eigen nennen möchte, hat dort die Gelegenheit, eins zu erwerben - denn bei der Versteigerung mitbieten darf jeder Interessierte.

(RP)
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