Duisburg DLRG sieht sich unter Druck

Duisburg · Erhöhte Nutzungsgebühren für städtische Bäder und eine explodierende Miete für die Wache an der Regattabahn bereiten der Duisburger DLRG große Sorgen. Kritik kommt vom Stadtsportbund.

Martin Flasbarth, Bezirksleiter des DLRG Duisburg ist sauer. Stinksauer. Aufgrund der geänderten Sportförderrichtlinien müssen die Ortsgruppen in Homberg und Rheinhausen, durch den Ratsbeschluss vom 25. Juni, alle Kosten für ihre Lehr-Schwimmbecken selbst tragen.

Dazu kommen teure Nutzungsentgelte, sowie stark erhöhte Pachten und Mieten für die verschiedenen Wachen, die vom Immobilien-Management Duisburg (IMD) festgelegt werden. Besonders betroffen wird davon wohl die Wache an der Regattabahn in Wedau sein. Wo die Miete vorher 260 Euro im Jahr betrug, befürchtet Flasbarth nun eine Erhöhung auf 3000 bis 4000 Euro im Jahr.

"Das treibt uns in den Ruin. Wir müssen mehr abgeben, können aber nicht mehr einnehmen. Ich kann doch nicht die Kosten für unsere Schwimmkurse verdoppeln, um unser Budget wieder aufzustocken. Da springen uns die Mitglieder ab", klagt Flasbarth und kritisiert Vorschläge der Politiker, sich doch an die Sparkassen-Stiftung zu wenden: "Das ist ein reines Ablenkungsmanöver, die Stiftungen fördern nur einzelne Investitionen."

Die auferlegten Fixkosten könnten nur durch Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren erwirtschaftet werden, da die Einnahmen aus Wasserrettungsdienst und Spenden jährlich schwanken. Für besonders großen Ärger sorgt zudem ein Konflikt zwischen Flasbarth und dem Stadtsportbund Duisburg (SSB): Dieser soll falsche Zahlen über die Einnahmen des DLRG für die Absicherung der Ruh-Olympiade vom 7. Juni verbreitet haben. Anstatt den tatsächlich angefallenen Kosten von 395 Euro, sei eine Summe von 2800 Euro an die politischen Gremien weitergegeben worden, so Flasbarth.

Dem widerspricht Uwe Busch, Geschäftsführer des SSB: "Wir haben diese Zahl nie weitergegeben. Ich kann mir nicht erklären, wie der DLRG auf diese Summe von 2800 Euro kommt, von mir ist sie nie gekommen." Sowohl DLRG als auch SSB sind zutiefst verärgert. Busch fühlt sich jedoch zu Unrecht angegriffen. "Anstatt sich zusammen an einen runden Tisch zu setzen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen, wird hier mit Behauptungen an die Öffentlichkeit gegangen. Das ist absolut nicht in Ordnung." Der SSB vertrete die Interessen der Vereine und stehe in keinerlei Konkurrenz zum DLRG. Die Deutsche Lebens-RettungsGesellschaft (DLRG) ist seit vielen Jahren in Duisburg etabliert und die Kernorganisation für Wasserrettung im Stadtgebiet. 1300 Mitglieder unterstützen vier Ortsgruppen in Duisburg Mitte, Homberg, Rheinhausen und Walsum. Die Mitarbeiter, Rettungsschwimmer und Helfer arbeiten allesamt ehrenamtlich bei den verschiedenen Wachen und Schwimmbädern. Sie sind bei vielen Veranstaltungen, unter anderem auf dem Toeppersee oder der Regattabahn in Wedau, anwesend und sorgen für die Sicherheit der Teilnehmer. Nun könne dem Verein durch die hohen Kosten der Ruin drohen, fürchtet man bei der DLRG.

(RP/rl)
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