Duisburg Diskussion über Einwanderer

Duisburg · Beim politischen Abendgebet im Gemeindehaus der Evangelischen Friedenskirchengemeinde in Bergheim äußerten viele Bürger deutlich ihren Unmut über die Probleme mit osteuropäischen Einwanderern in dem Stadtteil.

 Rund 40 Gäste kamen zum politischen Abendgebet in das Gemeindehaus "Auf dem Wege" der Evangelischen Friedenskirche, um über das Thema Einwanderung zu sprechen.

Rund 40 Gäste kamen zum politischen Abendgebet in das Gemeindehaus "Auf dem Wege" der Evangelischen Friedenskirche, um über das Thema Einwanderung zu sprechen.

Foto: Andreas Probst

Bergheim Obwohl nie so geplant, fand das politische Abendgebet der Friedenskirchengemeinde im Gemeindehaus "Auf dem Wege" zu einem Zeitpunkt statt, da das Thema des Abends brisanter war als vorgesehen. Denn dieser hatte das Mose-Zitat "Ich bin ein fremder geworden im fremden Land" zum Motto. Und so fanden sich etwa 40 Menschen in der Kirche ein, um nach einer kurzen Predigt gemeinsam mit Gästen aus verschiedenen Kirchenverbänden zu diskutieren.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Klagen vieler Anwohner in Bezug auf das von osteuropäischen Einwanderern bewohnte Haus In den Peschen (wir berichteten) fand das Treffen in besonders aufgeheizter Stimmung statt. Trotz der gelegentlichen Schärfe der Wortbeiträge, gelang es Pfarrer Heiner Augustin das Gespräch am Ende zu einem konstruktiven Ergebnis zu führen: "Dieses Haus kann als Treffpunkt dienen, um Maßnahmen zu koordinieren und Kräfte zu bündeln", sprach er eine Einladung in Richtung der anwesenden Politiker der Rheinhauser Bezirksvertretung aus.

Unsachliche Argumente

Diesem Ergebnis war eine gut einstündige, teils kontroverse Diskussion vorangegangen. So meinte ein Teilnehmer, diese Menschen seien "unbrauchbar" und ihnen sollte am besten in der bulgarischen oder rumänischen Heimat geholfen werden. Frank Witzke, Verbandssekretär der Falken Duisburg, bekam "Argumente, von denen ich gehofft habe, dass ich sie hier in diesem Haus nicht hören muss" um die Ohren gehauen, nachdem er selbst durch Anspielung auf den Nationalsozialismus provoziert hatte. Von gewünschten "Umsiedlungen" hätte er schon einmal gehört, zog er Parallelen zu gängigem Vokabular der NS-Zeit.

Dabei warb Witzke sonst mit durchaus differenzierten Argumenten für mehr Verständnis für die Situation der Einwanderer. "Die haben sich nicht ausgesucht, nach Rheinhausen zu kommen", machte er klar und berichtete von Schleppern, die gegen horrende Summen die Reise von Bulgarien nach Deutschland organisieren würden, und die Menschen dann einfach in irgendein Haus pferchen. Für dieses Problem müsse man eine Lösung finden.

Konstruktive Ideen entwickeln

"Man darf diesmal nicht den Fehler machen, zu glauben, die Menschen würden wieder gehen", mahnte Brigitte Lehmann, stellvertretende Diözesanvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung im Bistum Münster. Und Pfarrer Heiner Augustin entließ die Teilnehmer mit zuversichtlichen Worten: "Ich hoffe wir werden konstruktiv daran arbeiten."

(RP/ac)
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