Lehmbruck Museum in Duisburg Direktor will vorerst weitermachen

Duisburg · Der wegen der finanziellen Schieflage des Duisburger Lehmbruck Museums unter Druck geratene Direktor Raimund Stecker will vorerst weitermachen. Er und seine Mitarbeiter hätten eine "Top-Motivation", sagte Stecker am Mittwoch in Duisburg.

Duisburg: Das sind die Problemkinder
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Die Stadt hat seinen Vertrag zum Ende dieses Jahres gekündigt, ihm aber eine "Bewährungsfrist" gegeben. Der 55-Jährige wird für die finanziellen Probleme des renommierten Skulpturenmuseums mitverantwortlich gemacht. Etwa Mitte des Jahres soll entschieden werden, ob ein neuer Vertrag ausgehandelt wird.

Stecker sagte, ihm sei am Mittwochmorgen ein interner Bericht des Rechnungsprüfungsamts der Stadt Duisburg zur Finanzlage des Museums zugestellt worden. Demnach soll Stecker Aufträge ohne Rücksicht auf die angespannte Finanzlage der Museumsstiftung vergeben und die Stellenausstattung erhöht haben. Außerdem werde ihm vorgeworfen, er habe beim Gebrauch der museumseigenen Kreditkarte und seines Dienstwagens nicht die erforderliche Sorgfalt walten lassen. Stecker kritisierte, dass der vertrauliche Bericht an die Medien "durchgestochen" worden sei. Er werde erst bei der nächsten Kuratoriumssitzung dazu Stellung nehmen.

Seit kurzem ist ein von der Stadt entsandter Controller im Lehmbruck Museum tätig. Zwei befristete Stellen für Pressearbeit und Marketing wurden nicht wieder besetzt. Stecker verwies darauf, dass die nächsten Ausstellungen von Sponsoren finanziert würden. Er verwies auch auf seine guten Kontakte in der Kunstszene. "Wenn die Künstler nicht mehr hinter mir stehen, mache ich nicht mehr weiter." Über die künstlerische Ausrichtung des Hauses gebe es keinen Dissens.

Das nach dem expressionistischen Bildhauer Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) benannte Museum feiert 2014 sein 50-jähriges Bestehen.

(lnw/top)
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