Duisburg Dieter Nuhr zum TaM: "Ist ein schönes Lidl geworden"

Duisburg · Geflüsterte Geschichten und genuschelte Pointen – schon nach wenigen Sätzen erkennen die meisten Dieter Nuhr. Freitag- und Samstagabend hatten seine Fans die Möglichkeit, den humoristischen Grenzgänger im Theater am Marientor live zu erleben.

Geflüsterte Geschichten und genuschelte Pointen — schon nach wenigen Sätzen erkennen die meisten Dieter Nuhr. Freitag- und Samstagabend hatten seine Fans die Möglichkeit, den humoristischen Grenzgänger im Theater am Marientor live zu erleben.

Als Gewinner deutschen Kleinkunstpreises und des deutschen Comedypreises ist es unmöglich, den Künstler "Nuhr" in eine Kategorie einzuordnen. So verstand Dieter Nuhr es, im einen Moment seine so typischen, bitterbösen Einschätzungen zu deutscher Politik oder dem Nahostkonflikt abzugeben, nur um im nächsten Moment im Revier des Kollegen Mario Barth zu wildern, im Spannungsfeld zwischen Mann und Frau.

Treu blieb Nuhr jedoch den Wortspielen mit seinem Nachnamen und lud die Zuschauer zu einem Abend "Nuhr unter uns" ein. Die ersten spöttischen Bemerkungen im ausverkauften Haus galten erwartungsgemäß dem Fall der Mercatorhalle, die vorläufig geschlossen wurde. Ursprünglich waren beide Abende im großen Saal im City Palais angesetzt. Als Dieter Nuhr sich, wie in den vergangenen Jahren, im Theater am Marientor wiederfand, nahm er Bezug auf seinen Kommentar zur Pleite des Betreibers des TaM. "Ist ein schönes Lidl geworden", stellte er fest, nachdem er dem Gebäude im letzten Jahr ein Schicksal als Supermarkt prophezeit hatte.

Nächstes Ziel seines Spottes war die Modekrankheit Burnout, die er auf die Wohlstandsgesellschaft zurückführt. "Damals im Krieg war's mit Sicherheit schwieriger, ´nen Burnout anerkannt zu bekommen", stellte er fest. Als Zugabe bot Nuhr schließlich den Zuschauern an, Fragen an ihn zu stellen.

(RP)
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