Duisburg Die Zeit der Hochhäuser scheint vorbei

Duisburg · In diesem Monat wird mit der Umsetzung der vorbereitenden Untersuchungen für die Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes für das Hochhaus-Quartier in Hochheide begonnen.

Duisburg: Die Zeit der Hochhäuser scheint vorbei
Foto: Stadt Duisburg

Für das Hochhausquartier in Homberg-Hochheide wurde wie berichtet im Sommer vergangenen Jahres nach Absprache mit dem Landesministerium für Bauen, Umwelt, Stadtentwicklung und Verkehr und der Bezirksregierung Düsseldorf ein sogenanntes Integriertes Handlungskonzept durch die Stadt Duisburg erarbeitet. Damit will die Stadt Zugang zu Fördermitteln erhalten. Ziel des Konzeptes ist, die leerstehenden Hochhäuser abzureißen.

Im Fokus stehen die sechs Hochhäuser mit je 20 Geschossen, die in den frühen 1970er Jahren gebaut wurden. Damals lautete das Leitbild "Urbanität durch Dichte", das heißt viel Wohnraum auf vergleichsweise geringer Fläche. Also wurde teils mit öffentlicher Förderung in die Höhe gebaut. Doch schon in den 1980er Jahren ließ das Interesse an den Wohnblöcken deutlich nach. Immer weniger Bürger wollten in einer der 1440 Wohnungen leben, die ersten standen leer. Mittlerweile stehen zwei der "Weißen Riesen" komplett leer. Zwischen den Jahren 2000 und 2011 ist jeder vierte Bewohner weggezogen.

Bewohner bleiben nach Brand in Notunterkunft
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Die Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes soll nun dafür sorgen, dass das Wohnumfeld aufgewertet, neue Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen, und die Ladenstadt sowie Teile der Moerser Straße wiederbelebt werden. Letztlich soll eine Imageverbesserung des gesamten Quartiers angestrebt werden, denn längst ist Hochheide im Umfeld der Weißen Riesen keine gute Adresse mehr.

Zur Umsetzung dieser Ziele hat der Rat der Stadt am 8. Juli 2013 vorbereitende Untersuchungen im Sinne des Baugesetzbuches beschlossen, um die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse zu beurteilen und so eine Aussage über die Notwendigkeit eines Sanierungsverfahrens treffen zu können. Mit der Durchführung dieser Maßnahmen wird jetzt am Freitag, 11. Juni, mit einer Informationsveranstaltung der Betroffenen und der Politik in der Glückauf-Halle in Homberg, Dr.-Kolb-Straße 2, 19 bis 21 Uhr, begonnen. Zwei Spaziergänge durch das Quartier am 16. Juni (17 bis 19 Uhr) sowie am 28. Juni (13 bis 15 Uhr), Treffpunkt jeweils vor dem St.-Josef-Haus, sollen dabei helfen, die aktuelle Lage aufzuzeigen und vor Ort Zukunftsperspektiven zu erläutern.

Außerdem werden die Mieter im Untersuchungsgebiet zwischen dem 12. Juni und 14. Juli schriftlich befragt. Das gleiche Verfahren wird außerdem mit den Eigentümern durchgeführt.

Am Ende der vorbereitenden Untersuchungen wird dann ein Abschlussbericht erstellt, in dem eine Aussage über die Notwendigkeit eines Sanierungsverfahrens getroffen wird. Der Rat der Stadt kann dann das Sanierungsgebiet förmlich festlegen.

Grundvoraussetzung für eine Umstrukturierung ist aufgrund der finanziellen Lage der Stadt allerdings eine Förderung aus den Mitteln der Städtebauförderung, dem Programm "Stadtumbau West".

(RP)
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