Duisburg Die Traumzeit ist fast ausverkauft

Duisburg · Das dreitägige Musikfestival im Landschaftspark, das am Freitag, 22. Juni, eröffnet wird, erweist sich trotz Fußball-Weltmeisterschaft auch in diesem Jahr als Publikumsrenner. Wer noch Vorverkaufskarten möchte, sollte sich beeilen.

 Musikfans vor alter Industriekulisse: Im Landschaftspark geht es beim Traumzeitfestival wieder rund.

Musikfans vor alter Industriekulisse: Im Landschaftspark geht es beim Traumzeitfestival wieder rund.

Foto: Christoph Reichwein

Als im Jahr 2009 erstmals ein Campingplatz für Gäste des Traumzeit-Musikfestivals im Landschaftspark Duisburg offeriert wurde, fanden sich gerade einmal 19 Gäste, die das Angebot nutzten und die einzeln per Handschlag von den Veranstaltern begrüßt wurden. In diesem Jahr wird man auf den Handschlag verzichten müssen: 600 Camper haben sich angekündigt. Sie werden auf dem Sinterplatz untergebracht, "mitten in der Natur mit Blick auf das ehemalige Hüttenwerk", wie Frank Jebavy, Leiter des Traumzeit-Festivals am Mittwoch beim Pressegespräch sagte.

Die große Zahl der Camper spiegelt sich auch in den übrigen Verkaufszahlen wider: Freute man sich im vergangenen Jahr noch über die "große Zahl der verkauften Festivalpässe", die bei 1100 lag, so kann man sich in diesem Jahr aus Sicht der Veranstalter noch mehr freuen: Bis gestern Abend wurden bereits knapp 1500 Festivalpässe verkauft. Jebavy rechnet damit, dass am Donnerstagabend die ersten beiden Traumzeit-Tage (Freitag und Samstag) so gut wie ausverkauft sein dürften. Für den Sonntag gibt es noch einige Karten mehr im Vorverkauf. Die Fußball-Weltmeisterschaft habe sich nicht negativ auf den Kartenverkauf ausgewirkt, berichtete Jebavy beim Pressegespräch. Besondere Rücksicht beispielsweise auf das Spiel Deutschland gegen Schweden am Samstagabend gebe es vonseiten der Veranstalter nicht. Jedenfalls ist kein Public-Viewing geplant. Vielleicht baut irgendjemand aus den Reihen der Bands oder der Besucher eine mobile Fernseh-Übertragung des Spiels auf. "Das sehen wir ganz locker", so Jebavy. Im Eingangsbereich des Festivalgeländes liegen am Freitagabend auch die gedruckten handlichen Faltblätter aus, die einen Lageplan, Auftrittstermine der Künstler und kurze Infos über die Aktiven enthalten. Einige Programmbroschüren liegen bereits an der Theaterkasse (Neckarstraße) zum Mitnehmen aus.

Wie in den vergangenen Jahren wird es auch dieses Mal ein aufweniges "Umsonst-Programm" auf dem Platz vor dem Gasometer geben. Dort spielen an allen drei Festivaltagen insgesamt zehn Bands aus Duisburg und der Region, die allesamt positiv aufgefallen sind. Sechs dieser Bands sind übrigens auch auf dem jüngsten CD-Sampler "Sounds like Duisburg" vertreten. Daniel Jung von den Duisburger Kulturbetrieben, der für das Gasometerbühnen-Programm verantwortlich ist, sprach von einer großen Chance, die die Traumzeit der regionalen Rock-Szene bietet.

Insgesamt treten auf den drei Hauptbühnen am Cowperplatz, in der Gießhalle und der Gebläsehalle 28 Bands und Einzelkünstler auf. Auf dem Gelände des ehemaligen Hüttenwerkes sind in diesem Jahr mit Slowdive, Blumfeld, The Jesus And Mary Chain sowie Mogwai gleich mehrere Größen der Indierockmusik zu sehen. Der Auftritt des Trios Mighty Oaks wird von der Sparkasse, wieder einmal Hauptsponsor des Festivals, gefördert. Frank Jebavy und Marcus Kalbitzer, bewährter künstlerischer Berater des Festivals, versprechen aber dem Festivalpublikum auch Einzelkünstler und Gruppen, die noch nicht, aber gewiss schon sehr bald auch in Deutschland bekannt sein dürften. Dazu gehöre beispielsweise Sam Fender, der am Sonntag in der Gießhalle auftreten wird.

Naturgemäß sind die Konzerte in der Gebläsehalle eher ruhiger, sprechen mitunter auch ein Spartenpublikum an. Die Auftritte an den Bühnen Cowperplatz und in der Gießhalle sollen das Zeug haben, viele Menschen zu begeistern. Wie auch in den vergangenen Jahren bleibt die große Kraftzentrale als Veranstaltungsort ausgespart.

Eröffnet wird die Traumzeit am Freitag, 19 Uhr, in der Gebläsehalle mit einem Ständchen eines Knappenchors. In diesem Jahr kann erstmals nicht mehr der Homberger Knappenchor auftreten, weil dieser aufgelöst wurde, sondern der Knappenchor Rheinland. Dort singen allerdings auch einige ehemalige Homberger Knappensänger mit, die eine neue Chorgemeinschaft gefunden haben.

PETER KLUCKEN

(RP)
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