Duisburg Die schöne neue Welt von Fritz Wirtz

Duisburg · Der Baerler Fritz Wirtz hat ein Buch geschrieben. Rund zehn Jahre hat er dafür gebraucht. In "Die Nase voll ... Technik überwindet Armut" fordert der 73-Jährige eine Revolution unserer Geisteshaltung.

Weltfrieden, ausreichend Wasser und Nahrung für alle Menschen auf der Erde und Energie zum halben Preis, ohne CO2 zu produzieren. Was sich wünschenswert, aber ziemlich utopisch anhört, ist der Grundgedanke des Buches von Fritz Wirtz aus Baerl. Es trägt den Titel "Die Nase voll ... Technik überwindet Armut" und fordert eine Revolution unserer Geisteshaltung.

Wer sich ein locker-leichtes Lesebuch wünscht, der wird enttäuscht sein. Denn der Autor bietet dem Leser schwere Kost: Globalisierung plus oder minus, Internet und Demokratie, Arbeitslosigkeit / Evolution, Darwinismus, Schlüsseltechnologien, Umwelt und Energie und Luftschiffe – die große Zeit liegt noch vor uns. All das sind die Themen, mit denen sich Wirtz in seinem Buch auseinandersetzt. Einen neuen Planeten Erde erschaffen, ohne Gezänk um Ressourcen oder Arbeit und Wohlstand, und das gleichzeitig bei weniger Tempo, sind seine Vorstellungen von der Zukunft, die der Visionär zu Papier gebracht hat.

"Unser menschliches Versagen wie Futterneid, Gewinnsucht, Selbsterhaltungstrieb, Autonomiesucht und viele weitere Schwächen stehen uns dabei im Weg", sagt er. Wichtig sei es daher, die Geschwindigkeit aus der überdrehten Industriegesellschaft herauszunehmen und dann ressourcenschonend und mit geringerem Aufwand voranzukommen.

Neben den Themen des menschlichen Verhaltens stehen besonders zwei weitere im Vordergrund von Wirtz' Buch: Da ist zum einen die Wiederauferstehung der von Graf Ferdinand von Zeppelin entwickelten Starr-Luftschiffe. "Mit dem heutigen technischen Know-how könnten die so gebaut werden, dass sie sich ohne fossile Energie und nur mit Hilfe von Photovoltaik fortbewegen", ist er sich sicher. Auf diese Weise sei es möglich, bei 400 Stundenkilometern von einem Punkt zum anderen zu reisen oder Dinge zu transportieren, ohne dabei Ressourcen zu verbrauchen. "Außerdem bräuchte man auch keine Landeplätze für die Zeppeline", beschreibt er seine Vision und führt weiter aus: "Es wäre sogar möglich, damit zu verreisen und dann vor Ort den Zeppelin anstelle eines Hotels zu nutzen."

Weiteres wichtiges Thema von Fritz Wirtz ist die Energie, "auf der wir täglich hin und her laufen oder fahren. Die ist so unermesslich, weil unser Planet unter seiner dünnen Haut schier unendliche Ressourcen gespeichert hält." Es böte sich geradezu an, die bisherigen Energieträger damit abzulösen.

Fritz Wirtz (73) ist gelernter Textilkaufmann. Während er beruflich lange Jahre ein Einzelhandelsgeschäft für Damenoberbekleidung in Duisburg betrieben hat, widmete er sich in seiner Freizeit mit ebensolcher Leidenschaft dem Modellbau. Rund zehn Jahre hat er an seinem Buch geschrieben, das "junge Menschen zum Querdenken inspirieren soll. Denn die jungen Menschen auf dieser Welt sind es, die die Zukunft formen", bringt er sein Anliegen auf den Punkt. "Wir dürfen unsere Entwicklung nicht anhalten, auch wenn wir denken, dass wir ausreichende Technologien haben. Wir können niemals ausreichende Technologien haben, solange irgendwo auf diesem Planeten jemand verhungert oder verdurstet." Und dabei ist er sich sicher, dass wir bereits alle Technologien besitzen, um die Welt zum Positiven zu verändern. Wie die Menschheit das umsetzen kann, versucht er in seinem Buch zu erklären.

(RP)
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