Unsere Woche Die schöne heile Welt
Duisburg · Wir haben zwar erst April, aber man könnte fast den Eindruck gewinnen, als wäre schon jetzt OB-Wahlkampf. Zumindest absolviert Sören Link seit Tagen einen "Schön-Wetter-machen-Termin" nach dem anderen. Dazu gehört beispielsweise, dass er sich vor dem ehemaligen Büchereigebäude an der Düsseldorfer Straße ablichten lässt, nur weil dort jetzt statt oller Glasscheiben eine beklebte und kaum schönere Bretterwand zu sehen ist. Dazu zählen Presseerklärungen der Stadt, in denen Link mindestens einmal jubelnd, zustimmend oder erfreut erwähnt wird. Offenbar haben sein Presseamt und die Sprecher der städtischen Gesellschaften den Auftrag bekommen, ihn so oft es geht ins positive Licht zu rücken. So freut er sich darüber, dass die Duisburger dem Abendmarkt den Namen "Spätschicht" gegeben haben oder dass morgen ein verkaufsoffener Sonntag in der Innenstadt stattfinden kann. Sicherlich begeistert wird er in der nächsten Woche kommentieren, dass im Zoo nun WLan für die Besucher zur Verfügung steht und der erste Spatenstich für das Landesumweltamt-Gebäude am Bahnhof getätigt wird (am Freitag). Er jubiliert hier und dort und bringt sich in Verbindung mit einer guten Botschaft nach der anderen. So funktioniert das im Wahlkampf, wenn man den Bürgern möglichst nachhaltig den Mit-mir-wird-alles-gut-Eindruck vermitteln will.
Sören Link scheint den Vorsprung zu nutzen, den er sich durch seine Festsetzung des OB-Wahltermins selbst verschafft hat. Denn aus den anderen Duisburger Parteien ist nichts zu hören, wen sie im September als Gegenkandidat aufbieten werden. Erst Annäherungen, einen gemeinsamen Bewerber zu suchen und zu nominieren, soll es bereits gegeben haben. Doch Namen werden noch keine gehandelt. Noch ist Sören Link also der einzige Läufer auf der Strecke. Aber durchs Ziel ist er damit noch lange nicht...
hildegard.chudobba@rheinische-post.de