Duisburg Die Pyramiden und Pharaonen nicht vermisst

Duisburg · "Aida", diese beliebte und oft aufgeführte Oper von Giuseppe Verdi war im Jahr ihrer Erstaufführung 1871 ein Triumph und auch an diesem Abend in Duisburg ein voller Erfolg.

"Aida", inszeniert von der Deutschen Oper am Rhein, lässt Pyramiden und Pharaonen nicht vermissen. Fanfaren des Krieges, mehr aus dem Hintergrund tönend und die Büste Nofretetes auf einem Tischchen als minimaler Hinweis auf den Ursprung dieser Oper, finden sich in einem etwas plüschigen Salon wieder, der in die Zeit Verdis gehört.

Diese Aufführung ist große Kunst, die jeden spätestens im zweiten Teil anrühren muss.

Musikalisch und optisch wird man harmonisch erst durch menschengewaltige Szenen geleitet, um später im Gesang weniger Protagonisten das gesamte Ausmaß der Verzweiflung und Ausweglosigkeit zu erleben. Stimmgewaltig und ausdrucksstark sind besonders Aida und ihre Rivalin. Auch im Bühnenbild spiegeln sich diese Veränderungen wieder. Der Salon der Sieger wird reduziert zu einem einzigen Stuhl, auf dem Amneris, die Rivalin Aidas, in einer großartigen Arie klagend zugrunde geht.

Großartig ebenfalls das Schlussbild. Hier senkt sich der Salon mit den stummen und einsamen Siegern langsam über die todgeweihten Liebenden, die bis zuletzt ihre Liebe besingen. Diese Aufführung sollte man gesehen haben, sie berührt und hallt nach.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort