Duisburg Die neutrale zweite Meinung
Duisburg · In Duisburg beziehen zur Zeit 70 000 Menschen Sozialleistungen. Vor jeder Leistung stehen ein bürokratischer Hürdenlauf und komplexe, schwer verständliche Bescheide, deren Richtigkeit die Antragsteller oft hinterfragen.
Seit März 2009 hat das Jobcenter mit der Ombudsstelle neben den Sachbearbeitern und der Kundenreaktionsstelle einen Anlaufpunkt für ihre Kunden geschaffen. Die Ombudsstelle bietet fachmännische, unabhängige Beratung zur individuellen Problemstellung der Kunden.
Die Ombudsmänner Peter Niedermaier und Gerd Kalusche haben seit Einführung der Servicestelle 568 Kunden betreut und sie zu rund 700 verschiedenen Themen beraten. Mit fast 200 Gesprächen ist der Bereich "Umzug und angemessene Miete" der häufigste Grund für eine Beratung. "Die Unterkunft ist ein emotionales Thema. Oft führt eine Steigerung der Betriebskosten dazu, dass eine Wohnung nach Jahren als preislich unangemessen abgelehnt wird. Hier prüfen wir die Berechnung, die Möglichkeit eines Sonderfalls und ob für die Kunden statt des Umzugs eine Abweichungszahlung in Frage kommt", erklärt Gerd Kalusche, Leiter der Ombusstelle Mitte.
Weitere wichtige Themen sind das Arbeitslosengeld II, Fördermaßnahmen, Einkommen sowie Leistungseinschränkungen. Die Stimmung, die die Ombudsmänner in ihren Gesprächen wahrnehmen, wird dem Jobcenters übermittelt, damit die Erkenntnisse zur Optimierung interner Abläufe genutzt werden können.
Eine neue komplexe Leistung des Jobcenters ist das Bildungspaket. Von den 5500 gestellten Anträgen wurden bisher 30 Prozent bearbeitet. "Zur Beschleunigung haben wir im Bereich Bildung und Teilhabe das Personal aufgestockt, doch auch hier sind die Anträge komplex", sagt Geschäftsführer Norbert Maul. Somit ist damit zu rechnen, dass die Ombudsmänner bald auch zu diesem Thema um ihren Rat gebeten werden.
Termine können unter Tel. 0203 3021910 vereinbart werden.