Duisburg Die neuen Bahnen rollen bald an

Duisburg · Stimmt der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung des Jahres am Montag zu, kann die DVG 47 neue Schienenfahrzeuge bestellen. Vorzeigemodelle sollen Mitte 2019 hier auf die Schiene gesetzt werden.

 Die alten Straßenbahnen der DVG müssen immer wieder aufwändig gewartet werden. Nun soll es bald neue geben.

Die alten Straßenbahnen der DVG müssen immer wieder aufwändig gewartet werden. Nun soll es bald neue geben.

Foto: DVG

Am kommenden Montag um 15 Uhr kommt zum letzten Mal in diesem Jahr der Rat der Stadt zusammen. Rechtzeitig vor dem Jahreswechsel wird er den Haushaltsplan für 2018 auf die Reise schicken, dessen Rahmen bekanntlich festgesteckt ist. Denn Duisburg nimmt am Stärkungspakt des Landes teil und hat daher so gut wie keinen finanziellen Spielraum, muss allerdings Jahr für Jahr unter Beweis stellen, alle Sparauflagen einzuhalten.

Die Ratsmitglieder werden dennoch vermutlich einer ganz großen Ausgabe zustimmen. Auf der Tagesordnung im nicht-öffentlichen Teil steht der Ankauf von 47 neuen Straßenbahnen für die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Weil die Stadt deren Eigentümerin ist, fällt die Grundsatzentscheidung in die Zuständigkeit des Rates.

132 Millionen Euro werden die 47 neuen Bahnen kosten. Vertragspartner ist für den Hersteller die DVG, die diesen Betrag weitgehend über Kredite finanzieren wird und von Banken bereits Finanzierungszusagen erhalten hat. Die Laufzeit der Darlehn beträgt 24 Jahre. Sobald der Rat seine Zustimmung gegeben hat, können der Auftrag ausgeschrieben und die Bahnen bestellt werden. Die Serienfahrzeuge werden zwischen Juli 2021 und April 2023 ausgeliefert. Bereits im zweiten Halbjahr 2019 wird die DVG quasi "Vorzeigemodelle" auf die Schiene setzen. Der Zeitplan ist auf den Einbau der neuen Zugsicherung im U-Bahntunnel abgestimmt und so gesteckt, dass auch die Fahrzeuge auf der Linie U79 weiterhin problemlos nach Düsseldorf fahren können, wo gleichfalls eine neue Sicherungstechnik eingebaut wird.

Bekanntlich hatte der Oberbürgermeister beim VRR bereits nachgefragt, ob Duisburg künftig in die Klasse A3 (heute A2) aufgenommen werden könne für Städte mit einem besonders guten Nahverkehrangebot. Darüber kann der Rat der Stadt nicht entscheiden. Dieses Recht liegt beim VRR und seiner Verbandsversammlung. Der Wechsel hätte finanzielle Vorteile für die Stadt, weil die Fahrpreise wegen des herausragenden Angebotes angehoben werden könnten.

Ebenfalls Thema der letzten Ratssitzung des Jahres wird die Schaffung einer siebten Dezernentenstelle sein (wir berichteten). Damit einher geht auch eine Neuverteilung der Aufgaben, wobei die endgültige Neustrukturierung wohl erst dann greifen wird, wenn der neue Wirtschaftsdezernent an Bord ist und die beiden vakanten Stellen (Rechts- und Personaldezernat) besetzt sind. Nach Ausschreibung und Auswahl der geeigneten Bewerber wird der Rat der Stadt frühestens in seiner März-Sitzung die wichtigen Personalentscheidungen treffen können. Einigkeit scheint bei der "Regierungskoalition" am Burgplatz aus CDU und SPD darin zu bestehen, dass die Christdemokraten das Vorgriffsrecht bei der Rechtsdezernatsstelle haben. Der neue Wirtschaftsdezernent hingegen kann nur im Konsens der beiden Fraktionen gewählt werden. Die Grünen haben bereits Protest angemeldet. "Die Stadt Duisburg ist hoch verschuldet und hat sich zur Einhaltung eines Haushaltssicherungskonzeptes verpflichtet. Die Auswirkungen einer jahrelangen harten Sparpolitik sind an allen Ecken und Kanten zu spüren", so Sait Keles, Fraktionssprecher der Grünen Duisburgs. Durch die Einführung eines siebten Dezernats werde dies völlig außeracht gelassen. Der städtische Haushalt werde mit zusätzlichen Kosten belastet. Die Optimierung der Verwaltungsspitze werde machtpolitischer Taktik und persönlichen Vorteilen geopfert.

(RP)
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