Duisburg Die heilende Kraft von Wintergewürzen

Duisburg · Die dunkle Jahreszeit ist verbunden mit unliebsamen Begleiterscheinungen wie Schnupfen, Husten und psychischen Tiefs. Mithilfe von Nelke, Anis und Co. können viele Symptome jedoch auf natürliche Weise bekämpft werden.

 Luzia Eder ist Ernährungsberaterin am Helios-Klinikum. Sie weiß, welche Gewürze bei Erkältungskrankheiten helfen können.

Luzia Eder ist Ernährungsberaterin am Helios-Klinikum. Sie weiß, welche Gewürze bei Erkältungskrankheiten helfen können.

Foto: privat

Wenn die Nase läuft oder der Husten quält, dann ist der Griff zum Antibiotikum häufig nicht weit. Jedoch sind Erkältungskrankheiten wie auch die Grippe Virusinfektionen - und gegen Viren sind Antibiotika machtlos. Bei harmlosen Infekten wie Schnupfen oder Husten raten Experten daher zu natürlichen Helfern, die zumindest die Symptome lindern können. Luzia Eder, Ernährungsberaterin am Helios-Klinikum, nennt eine Auswahl von Wintergewürzen, deren wohltuende Wirkung in den dunklen Monaten auf vielfältige Weise zugute kommen kann.

Anis Nicht von ungefähr finden sich in den kalten Wintermonaten duftende Anis-Bonbons in so mancher Manteltasche. Denn die Samen der Pflanze "Pimpinella anisum" wirken krampf- und schleimlösend und beruhigen außerdem die Atemwege von Hustengeplagten. Als Tee zubereitet lindert Anis gemeinsam mit Fenchel und Kümmel sowohl Erkältungs- als auch Magenbeschwerden.

Ingwer Nach einem Spaziergang in Regen, Kälte oder Schnee empfehlen Experten einen Ingwertee zur Entspannung, zum Aufwärmen und für die Gesundheit. Ingwer - die Wurzel der Pflanze "Zingiber officinale" - enthält Scharfstoffe, die unseren Körper ins Schwitzen bringen und so bei Erkältungen und Schüttelfrost helfen. Er bietet zudem Schutz vor freien Radikalen, die bei Stress oder Rauchen vermehrt entstehen und Herzkrankheiten auslösen können. Auch bei Übelkeit und Reisekrankheit kann er guttun. Während einer Schwangerschaft ist Ingwer allerdings mit Vorsicht zu genießen, da er den Blutdruck erhöht und vorzeitig Wehen einleiten kann.

Muskat Das schmackhafte Gewürz vertreibt Traurigkeit, Trägheit und macht den Kopf frei für Wichtiges. Darüber hinaus fördert Muskat den Appetit und auch die Verdauung. Es kann bei nahezu jedem Kartoffelgericht verwendet werden. Dazu genügt allerdings schon eine Messerspitze, denn bei einer Dosis von mehr als fünf Gramm kann es Halluzinationen mit Herzrasen, Magenschmerzen oder Angstzustände hervorrufen. Eine richtige Nuss ist die Muskatnuss übrigens nicht: Am Muskatnussbaum "Myristica fragrans" wachsen aprikosenähnliche Früchte - die sogenannte Nuss ist lediglich ihr Samen.

Gewürznelke Gewürznelken sind besonders reich an ätherischem Öl. Dadurch riechen und schmecken die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelken-Baums "Eugenia caryophyllata" nicht nur sehr intensiv, sondern haben auch eine heilende Wirkung. Das ätherische Öl hemmt die Verbreitung von Bakterien, Viren und Pilzen. Es wirkt lokal betäubend und desinfizierend. Oft wird es bei Entzündungen eingesetzt. Wer zum Beispiel unter Halsschmerzen leidet, kann sich zur Linderung einen Tee mit Nelken zubereiten.

Vanille Vanille verbreitet ein intensives, wohltuendes Aroma. Die in den Schoten enthaltenen ätherischen Öle verfügen über rund 35 Duftkomponenten. Ein wichtiger Aromastoff ist das Vanillin - welches auch chemisch hergestellt werden kann und oft in Lebensmitteln verwendet wird. Die echte Vanille ist die Frucht der Orchidee "Vanilla planifolia". Vanille riecht nicht nur gut, sondern hellt auch die Stimmung auf. Das Aroma beeinflusst die Serotonin-Ausschüttung, die hormonelle Basis für gute Laune. Schon eine Vanillekerze kann deshalb helfen, schlechte Stimmung zu vertreiben.

(RP)
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