Duisburg Die bunten Riesen

Duisburg · Rheinhausens Fotokünstler Philipp Schumacher geht neue Wege: Zwei seiner Motive werden demnächst die renovierten Wände im Gemeindezentrum an der Christuskirche schmücken – überdimensional und farbenfroh.

Ganz vorsichtig, aber trotzdem mit flinken Fingern und Mut zum Aufschneiden geht Philipp Schuhmacher ans Werk, genauer an seine Werke. Schnell ist die eine Seite freigelegt, schnell die andere, die Spannung steigt: „Ich weiß selbst noch gar nicht, wie es aussieht“, gibt der 24-Jährige zu. Bei so großen Dimensionen kann die Vorstellungskraft, selbst die eines Kreativen, an ihre Grenzen stoßen.

Der Fotokünstler aus Rheinhausen geht neue Wege, und das, ohne sie vorher überhaupt einmal gesehen zu haben. Denn zwei seiner Motive hat er jetzt be- und verarbeiten lassen. Das Ergebnis: Eine, nein zwei überdimensionale, künstlerisch wertvolle Wand-Dekorationen, die einem den Atem rauben.

Auf einer Breite von 3,75 Metern und einer Höhe von1,25 Metern hat auf einem speziellen Verbundstoff all das einen Platz gefunden, was Philipp Schumacher so gerne mit seiner Kamera festhält: Industriekulissen, markante Punkte in Duisburg, den Abendhimmel, satte Farben. Das eine Mal ist es der Innenhafen, bei Nacht, hell erleuchtet und im Farbenspiel, das andere Mal Rhein-Orange, im Hintergrund ein Kraftwerk und der Blick auf Homberg.

Vom Architekten vorgeschlagen

Klar, dass die beiden Kunst-Stücke auch einen passenden Platz haben müssen. Das mit dem Platz ist eben die Geschichte an der ganzen Sache. Denn der passende Platz war schnell gefunden, die Raumdekoration weniger. „Ich bin durch Zeitungsberichte auf Philipp Schumacher aufmerksam geworden und habe ihn und seine Arbeiten dann der Gemeinde vorgeschlagen“, erklärt Hans-Wilhelm Drüen. Der 68-jährige Architekt beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit dem Umbau des Gemeindezentrums an der Christuskirche in Rheinhausen, ist federführend bei der Gestaltung des Gebäudes. „Wir haben die Motive nach ihrer Farbintensität ausgesucht, sie sollten aber auch einen Bezug zu Duisburg haben“, berichtet Drüen weiter.

Wir, das sind Vertreter der Gemeinde und eben Hans-Wilhelm Drüen, die sich gemeinsam für die Werke von Philipp Schumacher ausgesprochen haben. Der Auftrag war schnell erteilt, um alles weitere, also den Druckauftrag mussten sich der Künstler und sein Galerist Jürgen Schultz selbst kümmern. „Das ist ein ordentliches Panorama-Format“, bemerkt Philipp Schumacher locker, als er einen seiner beiden Riesen, gedruckt auf einer Mischung von Kunststoff und Aluminium dann freigelegt hat.

Und das Ergebnis stellt ihn mehr als zufrieden. „Man erschließt sich neue Möglichkeiten und bekommt Lust auf mehr“. Auch Architekt Drüen ist begeistert, schon jetzt könne er sagen, dass es eine gute Entscheidung war. Und wenn dann erst einmal die Räume fertig sind und die Fotos hängen, soll die richtige Beleuchtung für die nötige Unterstützung sorgen.

(RP)
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