Duisburg Die beste Halbzeitbilanz aller Zeiten

Duisburg · Mehr als 1170 Menschen kommen in diesem Jahr zu den Filmvorstellungen im Landschaftspark Nord – die Veranstalter des Stadtwerke-Sommerkinos sind hoch zufrieden mit dieser Bilanz.

 Tina, Matthias, Simone und Benjamin (v.l.) aus Moers waren am Freitagabend zum zweiten Mal mit dabei. Bevor sie sich den Film "Django Unchained" ansahen, erfrischten sie sich im Biergarten mit kühlen Getränken.

Tina, Matthias, Simone und Benjamin (v.l.) aus Moers waren am Freitagabend zum zweiten Mal mit dabei. Bevor sie sich den Film "Django Unchained" ansahen, erfrischten sie sich im Biergarten mit kühlen Getränken.

Foto: Peggy Mendel

Mehr als 1170 Menschen kommen in diesem Jahr zu den Filmvorstellungen im Landschaftspark Nord — die Veranstalter des Stadtwerke-Sommerkinos sind hoch zufrieden mit dieser Bilanz.

Im Schatten des Tauchgasometers im Landschaftspark Nord knirscht den Besuchern des Stadtwerke-Sommerkinos feinkörniger Sand zwischen den Zehen. Blau-weiß gestreifte Strandkörbe rufen Urlaubserinnerungen hervor, Beach-Bars mit Bastdächern verleihen dem Ort etwas Paradiesisches. Über 1170 Duisburger und Menschen aus der nahen Umgebung zieht es in diesem Jahr täglich in die industrielle Filmspielstätte — die Halbzeitbilanz von Kai Gottlob, Geschäftsführer des Mitveranstalters Filmforum Duisburg, könnte nicht besser ausfallen. "So ein grandioses Jahr hatten wir in der Geschichte des Sommerkinos noch nie", sagt Gottlob. "Mit Blick auf den bisherigen Zuschauerzuspruch können wir unsere beste Halbzeitbilanz aller Zeiten vorlegen. Bis zum Start hatten wir bereits 35 000 von 42 800 Karten verkauft."

Das Geheimnis liege im Spielort, im vielfältigen Programm und im Ambiente. Das Team um Geschäftsführer Gottlob setzt bei seiner Filmauswahl nicht nur auf Blockbuster und Hollywoodgrößen, sondern rückt auch Arthaus-Titel wie "Das Leben ist nichts für Feiglinge" oder "Der Geschmack von Rost und Knochen" in den Mittelpunkt. "Wir zeigen hier Filme, die in unserem Kino am Dellplatz bereits viele Menschen begeistert haben. 21 der 40 Filme sind europäische Produktionen, und 13 davon kommen aus Deutschland", erklärt Gottlob. Dazu zählen Geheimtipps wie "Oh Boy", der jüngst beim Deutschen Filmpreis die Preise abgeräumt hat, oder die Ruhrgebiets-Räuberpistole "Bang Boom Bang".

Das Stadtwerke-Sommerkino ist längst nicht mehr nur eine Filmabspielstätte unter freiem Himmel. Es ist ein Treffpunkt im Schatten der Geschichte des Ruhrgebiets. "Für uns ist es einfach ein Klassiker, der unsere Kultur hier im Ruhrgebiet widerspiegelt", sagt Kinobesucherin Petra Petz. "So einen Biergarten und so ein Kino, das ist einfach einzigartig, und ich und meine Familie kommen gerne hierher."

Der traditionelle Abend im Stadtwerke-Sommerkino beginnt für viele Gäste bereits mehrere Stunden vor Filmbeginn (meist um 22 Uhr). Bereits ab 18 Uhr trudeln die ersten Gäste ein, und der typische Freiluftkinobesucher kristallisiert sich schnell aus der Menge heraus: Ein Sitzkissen für die Hartschalensitze scheint für viele Besucher ein Muss zu sein. Der Besuch im wohl sandigsten Biergarten Duisburgs gehört für die meisten Sommerkino-Fans einfach dazu.

Der Biergarten im Schatten des außergewöhnlichen Kinos wurde für diese Saison vergrößert. "Die Fläche wurde von 500 auf 1000 Quadratmeter ausgebaut. Jetzt finden hier 600 Besucher einen Sitzplatz und können sich mit einem kühlen Getränk auf den Abend einstimmen", sagt Gottlob. Das rege Treiben scheint den Duisburgern zu gefallen; und auch wenn alle Bierbänke, Strandkörbe und Stehtische belegt sind, für eine Picknickdecke findet sich immer noch ein Plätzchen im Sand. "Das Sommerkino lebt vom Biergarten. Die Besucher lieben diesen Platz unter freiem Himmel, und das gehört einfach zum Sommer dazu", erklärt Gottlob.

Mehr als 300 Essensportionen — von Pommes über Crêpes bis hin zu Flammkuchen — und etwa zehn Hektoliter Getränke gehen an einem Sommerkino-Abend über die Theken der Strandbars. Jazzige Gitarrenklänge untermalen die großartige Atmosphäre — und wieder einmal zeigt sich: Industriekultur kommt an. Und noch Zuhause erinnern sich die Gäste an die sandige Veranstaltung, wenn das letzte Korn von den Füßen fällt.

(kha)
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