Duisburg DGB-Maifest lockt 10.000 Besucher

Duisburg · Beim großen Familienfest des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum "Tag der Arbeit", der in diesem Jahr ausgerechnet auf einen Sonntag fällt, vergnügten und informierten sich viele Duisburger im Landschaftspark.

Duisburg: Große Maikundgebung mit NRW-Innenminister Jäger
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Maikundgebung in Duisburg mit NRW-Innenminister Jäger

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Foto: Andreas Probst

Die Maikundgebung des DGB stand in diesem Jahr unter dem Motto "Zeit für mehr Solidarität". Laut Angelika Wagner, Geschäftsführerin des DGB Duisburg, feierten auch in diesem Jahr wieder 10.000 Besucher beim großen Familienfest des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Landschaftspark Nord den "Tag der Arbeit".

Im Zentrum der Veranstaltung stand die traditionelle Kundgebung, zu der die Veranstalter Peter Hausmann (Vorstandsmitglied der IG Bergbau, Chemie und Energie) als Redner eingeladen hatten. Angelika Wagner konnte neben Duisburgs OB Sören Link und SPD-Parteichef Ralf Jäger auch die komplette SPD-Bundestags- und Landtagsabgeordneten-Riege begrüßen. Vor Ort war auch Alt-Oberbürgermeister Josef Krings, der sich noch an Zeiten erinnern konnte, "als in den 1950er-Jahren in Duisburg fünf Kundgebungen gleichzeitig" stattfanden.

Nicht zu übersehen waren auch die Mitarbeiter der Duisburger Sana-Kliniken, die vor der Bühne lautstark gegen die geplanten Entlassungen von 279 Mitarbeitern, die im Bereich der "patientenfernen Dienstleistungen" des Krankenhauses beschäftigt sind, demonstrierten. Auf deren Protest ging DGB-Frau Angelika Wagner ein, die feststellte: "Das ist die Konsequenz von Privatisierungen". Wagner wies auch auf die Probleme im Stahl-Bereich hin - allein am Standort Duisburg arbeiten 20.000 Menschen in der Stahl-Branche - und forderte dazu auf, alles für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie zu tun. Die DGB-Frontfrau ging auch auf die Flüchtlingssituation ein und forderte: "Die Fluchtursachen müssen bekämpft werden und nicht die Flüchtlinge. Die rechten Hetzer sind nicht das Volk."

Peter Hausmann stellte in seiner Rede den erkämpften gesetzlichen Mindestlohn heraus, meinte aber, dass da noch Luft nach oben sei: "8,50 Euro ist die unterste Grenze des Anstands." Viel zu tun sei zudem noch in Sachen "Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen", die von Ministerin Nahles vorgelegte Gesetzesvorlage sei "ohne Abstriche umzusetzen". Hausmann ging auch auf das aktuelle Tarif-Angebot der Metallarbeitgeber ein: "Zwei Prozent für zwei Jahre sind jenseits aller Realität." Der Gewerkschafter warnte vor einer "Re-Nationalisierung Europas" und forderte angesichts von 20 Mio. Arbeitslosen "ein Investitions- statt eines Sparprogramms".

Nach der Kundgebung luden mehr als 60 Stände bei schönem Maiwetter zum Bummeln ein, bei dem die Präsentation der Duisburger Stahlunternehmen besonders ins Auge fiel. Highlight des Bühnenprogramms war der Auftritt der "Queen Kings", die als "Queen" - Coverband Freddie Mercury wieder auferstehen lies und für fetzigen Rock unter dem Gasometer sorgte.

(RP)
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