Weinmesse Baden-Württemberg Classics in Duisburg Der richtige Wein zur Currywurst

Duisburg · Die Weinmesse "Baden-Württemberg Classics" gastierte im Landschaftspark. Zirka 800 Weine konnten die Besucher probieren. Das Thema war in diesem Jahr ein ausgefallenes: Unter dem Motto "Wein trifft Currywurst" fanden nicht nur Weinkenner den richtigen Tropfen zur Ruhrpott-Spezialität.

Weinmesse Baden-Württemberg Classics - Welchen Wein zur Currywurst?
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Diese Weine passen zur Currywurst

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Duisburg ist eine Bierstadt - eine Aussage, die vermutlich niemand ernsthaft bestreiten würde. Doch trotz Kneipen-Kultur und König-Brauerei haben sich auch die Weintrinker ihre Nische in der Stadt erkämpft, und so lockte die Messe "Baden-Württemberg Classics" am Samstag und Sonntag viele Besucher in die Kraftzentrale des Landschaftsparks. Mit dem Slogan "Wein trifft Currywurst" wurde die Veranstaltung beworben.

Eine Lektion gab es für Wein- Neulinge: Der Profi trinkt nicht, er spuckt. Bei zirka 800 Weinsorten galt es nämlich, die edlen Tropfen nur auf ihren Geschmack und nicht auf ihren Alkoholgehalt zu testen, daher standen zahlreiche "Weinmülltonnen" bereit. Wer schließlich einen Favoriten ausgemacht hatte, konnte sich direkt vor Ort mit Flaschen eindecken oder den Kontakt zu den Winzern herstellen.

Besonders kleine Produktionen wie das Weingut Bähr sind auf engen Kundenkontakt angewiesen. In der Nähe von Straßburg stellen Alexander Bähr und seine Schwester Heike Maiberger unter anderem den "Almandin Rotwein" her, "ein Rotweincuvee, das auf dieser Messe einzigartig ist", so Bähr. Als eines der kleinsten Weingüter auf der Messe baut der Familienbetrieb auf ausgefallene Spezialitäten, zum Beispiel auf "halbtrockene Weine im Barrique, also im Eichenfass", erklärte Maiberger.

Zu den alteingesessenen Winzern gesellten sich zwei Gruppen von Jungwinzern, jeweils eine aus Baden und Württemberg. Die Badener "Generation Pinot" freute sich vor allem über das Duisburger Publikum. "Da hier kein Wein produziert wird, gehen die Besucher viel respektvoller mit unserer Berufsgruppe um, auch mit uns Jungwinzern", sagte Simon Weiß. Frischer Wind in der Wein-Community sei ein Ziel der jungen Winzer, deswegen richten die Gruppen Weinpartys in Szeneclubs aus, trotzdem bauen sie auf "Charakterweine". "Wir wollen keine Massenware produzieren", stellte Weiß klar. Sein Württemberger Kollege von "wein.im.puls", Steffen Zeyer, ist ebenfalls davon überzeugt, dass Winzer von heute "ungewöhnliche Wege gehen müssen". Bei so viel Engagement für das Weingeschäft war es schade, dass die beiden Gruppen beinahe wie eine Kuriosität abseits der übrigen Winzer präsentiert wurden.

Wo Wein fließt, ist eine Königin nicht weit - in der Kraftzentrale tummelten sich gleich zwei Hoheiten: Aurelia Warther aus Baden und Theresa Olkus aus Württemberg, die beide aus Winzerfamilien kommen. "Bei der Messe geht es, vor allem für Neukunden, darum, auch die Geschichte hinter den Weinen zu erfahren", erklärte Warther. Neben den "Profis" gebe es auch eine große Einsteigerszene, so Olkus, und letztendlich verlasse niemand die Halle, ohne einen Favoriten gefunden zu haben.

(jos)
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