Duisburg Der Kunde sollte kritischer sein

Duisburg · Um das Geschäft, in dem es schon nach Chemie riecht, sollte ein großer Bogen gemacht werden – rät Lebensmitteltechnikerin Christina Blachnik, denn bei einigen Billigtextilläden gibt es eine "riesenhohe Beanstandungsquote". Auch bei billigen Schuhen sollte man vorsichtig sein. So wurde bei Kunststoffclocks festgestellt, dass sie Stoffe enthielten, die nicht erlaubt sind.

Die Produkte, die am häufigsten beanstandet werden – und letztlich durch den Händler oder Importeur aus dem Verkehr gezogen werden müssen – kommen aus China. Hier liegt die Beanstandungsquote bei 80 Prozent. Auch Taiwan und Indien gehören zu den Ländern, deren Produkte überdurchschnittlich belastet sind. Bei Spielzeug aus diesen Ländern sei Vorsicht angesagt. Das "CE", vom Hersteller schon am Produkt angebracht, garantiere keine "Reinheit". "Billig" ist heute das Schlagwort, egal, ob es sich um Lebensmittel oder Dinge des täglichen Gebrauchs handelt. Und bei "extrem billig" sei besondere Vorsicht geboten, so die Lebensmittelchemikerin.

Aber der Kunde sollte nicht alles hinnehmen, rät sie weiter. Verdachtsfälle sollten an das Institut für gesundheitlichen Verbraucherschutz gemeldet werden. Die Namen der Anrufer werden nicht weitergegeben, sondern "stillschweigend hinterlegt". Auch in den Geschäften sollte der Verbraucher kritischer sein. Fasse eine Verkäuferin sowohl die Scheibe Wurst wie auch das Geld mit bloßen Händen an, sollte man sie darauf aufmerksam machen und die Ware zurückweisen. In Imbissstuben sollte man ganz besonders auf die Hygiene und die Beschaffenheit des Dönerspießes achten. Manchmal wird's aber auch schwierig, nämlich dann, wenn der Kunde bewusst betrogen wird, beispielsweise mit dem Schafskäse aus Kuhmilch, dem Schinkenimitat mit nur 50 Prozent Fleischanteil oder dem Milcheis, dem der Milchanteil fehlt.

(RP)
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