Duisburg Der King of Rock'n'Roll lebt

Duisburg · Der siebzehnjährige Marvin Krupp singt seit mehr als zehn Jahren die Songs seines Idols Elvis Presley. Auch eine Gehbehinderung hält ihn nicht davon ab, auf der Bühne alles zu geben.

"Ich achte schon darauf, dass alles so perfekt wie möglich aussieht", sagt Marvin Krupp lächelnd. Vorsichtig streicht er über sein Jackett. Die Haare sind in bester Elvis-Manier frisiert. Eine einzelne Locke fällt ihm ins Gesicht. Sogar Koteleten hat er sich wachsen lassen. In seinem 50er Jahre-Outfit wirkt er im Sportlerheim von TuRa 88 in Neudorf fast ein wenig fehl am Platz. Aber die Leute hier kennen den jungen Elvis-Interpreten. Eine Gehbehinderung schränkt ihn zwar in seiner Bewegungsfähigkeit ein, aber als passives Mitglied unterstützt er den Verein trotzdem.

Familientradition

Schon seit seinem vierten Lebensjahr steht Marvin auf der Bühne. Er hat Elvis Presley bei Mini-Playback-Shows im Stadtteil und sogar im Mallorca-Urlaub verkörpert. Die Leidenschaft für Elvis liegt in der Familie, denn bereits Marvins Großvater war ein begeisterter Fan. Und auch Marvins Vater Klaus Krupp erzählt: "Ich selbst war schon in Graceland und würde gern meinen Sohn eines Tages dorthin mitnehmen."

Marvin ist nicht nur mit Leib und Seele Interpret, sondern begegnet seinem Idol auch mit Respekt. "Man kann seiner Stimme vielleicht in einigen Liedern sehr nah kommen. Aber niemand kann genau so wie Elvis singen", sagt er. Der 17-Jährige will mit seiner Interpretation vor allem an den King of Rock'n'Roll erinnern.

Volle Unterstützung bekommt Marvin von seinen Eltern. Sie haben ihm darum auch ein besonderes Geschenk gemacht: Vor kurzem konnte der Sänger seine erste CD mit sechs Elvis-Songs aufnehmen. "Es war wirklich sehr interessant", erzählt Marvin. Man sieht ihm an, wie viel Spaß ihm die Arbeit im Tonstudio gemacht haben muss. "Ich möchte Menschen mit Behinderung ermutigen, aktiv am Leben teilzunehmen."

Spenden durch Konzerterlös

Marvin geht selbst mit gutem Beispiel voran. Am 28. November veranstaltet er ein Benefiz-Konzert im Gemeindesaal von St. Gabriel (Gneisenaustraße). Der Erlös soll der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zugute kommen. Die Idee für das Konzert hat einen persönlichen Hintergrund. "Mein Krankengymnast ist an Leukämie gestorben. Wir hatten ein sehr inniges Verhältnis, und er hat mir sehr geholfen", erzählt Marvin betroffen. An dem Abend will er deswegen eine besonders gute Show abliefern, um seine Zuschauer in den Bann der unvergessenen Elvis-Klassiker zu ziehen.

(RP)
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