Duisburg Der Gesellschaft etwas zurückgeben

Duisburg · Prominenten Besuch hatte jetzt die Sparkasse Duisburg zum ersten bundesweiten "Tag der Stiftungen". Christoph Metzelder, Ex-Fußballprofi und Nationalspieler, stellte sein Engagement für Jugendliche vor.

 Sparkassen-Vorstand Ulrich Schneidewind und Christoph Metzelder, der gerade eine Plakatwand signiert. Der frühere Fußballprofi hat sich mit seiner Stiftung dem Gemeinwohl verschrieben.

Sparkassen-Vorstand Ulrich Schneidewind und Christoph Metzelder, der gerade eine Plakatwand signiert. Der frühere Fußballprofi hat sich mit seiner Stiftung dem Gemeinwohl verschrieben.

Foto: Sparkasse

Christoph Metzelder spielte 47 Mal für die deutsche Nationalmannschaft und war für Profi-Clubs wie Borussia Dortmund, Real Madrid und zuletzt Schalke 04 aktiv. Bei der Sparkasse stellte er jetzt vor zahlreichen interessierten Besuchern seine 2006 gegründete Stiftung vor, deren Namensgeber er gleichzeitig ist. Bevor der mittlerweile 33-Jährige, der im Sommer seine Profi-Karriere endgültig beendete, sein Projekt erläutern konnte, gab es anhand von drei Kurzvorträgen kompakte Informationen rund um das Thema "Stiftungen".

Vorstandsmitglied Ulrich Schneidewind machte in seiner Begrüßungsrede deutlich, dass auch die Sparkasse dem Allgemeinwohl verpflichtet sei und ebenfalls — wie die Stifter und Stiftungen — Verantwortung für ein funktionierendes gesellschaftliches Miteinander wahrnehme und sich selbst mit vier Stiftungen aktiv engagiere.

Den Interessenten wurde die Vorgehensweise bei der Gründung von Stiftungen erläutert, die unterschiedlichen Motive, die zu Gründungen von Stiftungen führen, aufgezeigt und das "Generationsmanagement"-Angebot der Sparkasse Duisburg präsentiert, das eine umfassende und professionelle Unterstützung zum Thema "Erben und Vererben" zum Inhalt hat. Moderator Sascha Devigne von "Studio 47" sagte, er hoffe bei den Veranstaltungsteilnehmern "die Lust auf Stiftungen zu wecken". Besonders Elke Kurlbaum-Stanzel, die Leiterin des Stiftungsmanagements der Frankfurter Bankgesellschaft, machte in ihrem Vortrag deutlich, was die wesentlichen Beweggründe für eine Stiftungsgründung sind.

Das Hauptmotiv sei in der Regel einfach das, "Gutes zu tun" und "etwas Sinnvolles zu leisten". Dabei stehe oft der Gedanke im Vordergrund, "einfach dankbar dafür zu sein, was man selbst im Leben erreicht habe" und dass man der Gesellschaft "auch etwas zurückgeben möchte". Wie so etwas in der Praxis aussehen kann, erläuterte Christoph Metzelder anhand seiner Stiftung, die er bereits während seiner aktiven Zeit gegründet hat. Der Ex-Profi aus dem westfälischen Haltern, wo er jetzt auch als Jugendtrainer in seinem Stammverein wieder aktiv ist, sieht sich durch sein sozial engagiertes Elternhaus mit geprägt.

Mit seiner Stiftung bemüht er sich stark im Bereich benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Christoph Metzelder macht betroffen, wie viele Kinder, gerade im Ruhrgebiet, aufgrund ihrer sozialen Herkunft in der Schule und auf dem Ausbildungsmarkt eklatant benachteiligt sind. "Wir verlieren zu viele Jugendliche", mahnte der authentisch, ehrlich und engagiert wirkende Ex-Fußball-Star und schob nach: "Das ist auch volkswirtschaftlich ein großer Verlust." Auch Christoph Metzelder möchte aufgrund seines "privilegierten Lebens" ganz bewusst etwas zurückgeben. Für ihn sei Wegsehen keine Lösung, man müsse sich um die Probleme kümmern. Die erlebte soziale Kälte führe bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen spürbar auch zu einer "emotionalen Kälte", und dem müsse man entgegenwirken: "Kinder brauchen Wärme, Geborgenheit und klare Regeln."

Auch wenn das Thema "Gutes tun" an diesem Abend im Vordergrund stand — so ganz ohne Fußball ging's dann doch nicht. In der Pause konnten sich die Besucher der Veranstaltung an der "Schusskraft-Messanlage" der Stadtwerke versuchen. Mit knapp 90 Stundenkilometern gewann Ismail Ülger, Steuerexperte eines Duisburger Consulting-Unternehmens und Ex-Fußballer, einen vom Nationalspieler signierten Fotoband. Mit dem gleichen Preis ging Kollegin Monika Lange nach Hause: Immerhin hatte sie sich als einzige Dame getraut, an diesem kleinen Wettbewerb teilzunehmen.

(pol)
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