Duisburg Der alten Grafschaft eng verbunden

Duisburg · In Friemersheim wird Geschichte im alten Lehrerhaus lebendig.

Günter Pfeiffer, Vorsitzender des "Freundeskreis lebendige Grafschaft", stellt direkt klar: Der Friemersheimer Verein ist kein Bürgerverein im herkömmlichen Sinn. Seine Hauptaufgabe liege in der Heimatpflege, der Erhaltung alter Bauwerke und in der Vermittlung von Traditionen. Gegründet wurde der Freundeskreis 1976, als der über 400 Jahre alte Borgardshof abgerissen werden sollte, um dort eine Bungalowsiedlung zu errichten. Das Neubauvorhaben konnte von den Friemersheimern allerdings trotz "Freundeskreis" nicht verhindert werden.

Bei dem Erhalt des alten Lehrerhauses war der Verein dann erfolgreicher. Das ebenfalls vom Abriss bedrohte Haus (um 1800 erbaut) blieb erhalten, 1979 konnte mit den Restaurierungsarbeiten begonnen werden. Bis 1958 wurde das ehemalige Küsterhaus, das 50 Jahre nach dem Bau um zwei Klassenräume erweitert wurde, als Schule genutzt. Heute dient die alte, denkmalgeschützte Schule als eine Art Heimatmuseum. Ein Klassenzimmer ist mit Schulmöbeln aus den 20er- und 30er-Jahren ausgestattet. Die ebenfalls voll eingerichtete Lehrerwohnung mit "Köök", "Schloopkaamer" und "Deel" kann besichtigt werden; im Klassenzimmer wird nach Voranmeldung für Schulklassen eine Schulstunde durchgeführt - wie in alten "strengen" Zeiten: mit Schiefertafel, Griffel und Rohrstock, natürlich nur zu Demonstration. Einen hohen Stellenwert hat beim Freundeskreis die Ahnenforschung. Durch diese Nachforschung erfährt man, wie und in welchem gesellschaftlichen Umfeld die Vorfahren gelebt haben, macht der gebürtige Friemersheimer deutlich. Heimat ist für Günter Pfeiffer dort, wo man geboren und aufgewachsen ist. In seinem Fall ist das Friemersheim.

(pol)
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