Duisburg Dem Duisburger Wald geht es gut

Duisburg · Gartenbesitzer kommen in diesen Wochen um eines nicht herum: Gelegentlich müssen sie Rasen, Sträucher und Blumen gießen. Durch einen riesigen "Garten" kann Axel Freude wandern, Duisburgs Stadtförster. Gießen muss er dort aber nicht. "Den Bäumen macht sonniges Wetter überhaupt keine Probleme. Ganz im Gegenteil. Wir können durch den aufgefüllten Grundwasserspiegel und die viele Sonne ein starkes Wachstum der Vegetation feststellen."

Diese Pilze wachsen in der Region
25 Bilder

Diese Pilze wachsen in der Region

25 Bilder

Und selbst die vielen Regentage im vorigen Monat hatten für die Vegetation viel Gutes. Parasiten wie der Eichenprozessionsspinner, ein Nachtfalter, dessen Raupen sich im Sommer massenweise an den Blättern der Laubbäume sattfressen, fallen in diesem Jahr weit weniger ins Gewicht. Allerdings hat das feuchte Wetter das Wachstum von Pilzarten begünstigt, wie den Mehltau, der sich vornehmlich an Eichen absetzt und die Bäume von innen verfaulen lässt. Eingeschleppte Pilzarten, die normalerweise nicht in dieser Region vorkommen, seien seit einigen Jahren ebenfalls ein stetes Ärgernis, sagt Freude.

Vom Waldsterben, das vor ein paar Jahren noch in aller Munde war, will der Stadtförster nichts wissen. "Seit den 90er Jahren ist die Vergiftung der Wälder durch die Schrumpfung der Industrie und Umweltmaßnahmen stark zurückgegangen." Trotzdem fordert Freude Maßnahmen für eine noch stärkere Reduzierung des Schadstoffausstoßes.

Auch Jürgen Hinke, Vorsitzender des NABU-Stadtverbandes, weist darauf hin, dass in den vergangenen Jahren die Waldböden im Stadtgebiet mehrmals gekalkt werden mussten, um die aus dem Gleichgewicht geratene Vegetation zu schützen. Trotz der Umweltverschmutzung hat das Duisburger Waldgebiet eine große Zahl an verschiedenen Tierarten zu bieten. Die 200 Rehe, die überall im Stadtgebiet verteilt leben, machen dabei nur einen kleinen Teil des sogenannten "Haarwildes" aus. Zu ihm zählen auch Füchse, Dachse und Marder, die sich mittlerweile auch in den bewohnten Stadtteilen oft genug (zum Leid der Bewohner) unter Motorhauben heimisch fühlen. Vor einigen Wochen hat Freude sogar einen äußerst seltenen Uhu entdeckt.

Für alle Waldspaziergänger hier noch Tipps, wie man sich verhalten sollte:

— Auf den Wegen bleiben. Trampelpfade zerstören unwiederbringlich die Natur. Querfeldeinläufer können Wildtiere stören.

— Kein Feuer anzünden und nicht rauchen. Das kann besonders in trockenen Jahreszeiten böse Folgen haben, man siehe Nordspanien.

— Müll einpacken und ordnungsgemäß entsorgen. Wildtiere wie Füchse, die Plastikverpackungen fressen, gehen an solch unverdaulicher Kost elendig zugrunde.

— Hunde anleinen, damit sie nicht dem Wild hinterjagen können.

— Pflanzen nicht beschädigen. Dazu gehört sowohl das Pflücken von Blumen, die Insekten als Nahrungsquelle dienen, sowie das Ritzen in Baumrinden. Durch die Öffnungen in der Rinde können gefährliche Keime sowie Pilze eindringen.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort