Duisburg Dem Duisburger Trinkwasser auf der Spur

Duisburg · Rund 85 Millionen Liter Trinkwasser verbrauchen die Duisburger pro Tag. Das entspricht in etwa 700.000 gefüllten Badewannen. Um diesen Bedarf zu decken, betreiben die Stadtwerke eigene Wasserwerke am Rhein. Das Wasserwerk in Bockum öffnete am Sonntag seine Türen für interessierte Besucher.

 Die Technik des alten Wasserwerks im Düsseldorfer Stadtteil Bockum faszinierte die Besucher gestern beim Rundgang.

Die Technik des alten Wasserwerks im Düsseldorfer Stadtteil Bockum faszinierte die Besucher gestern beim Rundgang.

Foto: Andreas Probst

"Wir wollen den Leuten die Möglichkeit bieten, einmal nachzuvollziehen, woher ihr Trinkwasser eigentlich kommt", erklärte Andreas Kamps, PR-Referent der Stadtwerke den Hintergrund der Aktion.

Gut 40 Teilnehmer folgten Kamps auf seiner Führung durch das Bockumer Wasserwerk, darunter viele Familien mit Kindern. Erste Station des Rundgangs war das alte Pumpenhaus. Zwischen knapp 100 Jahre alten Dampfmaschinen lief ein Film über die Verwandlung von Regen in Grundwasser. Der Niederschlag benötigt zwei Jahre, um von der Oberfläche auf Grundwasserhöhe zu versickern. Dabei finden schon erste Reinigungsprozesse statt. Das sei auch der Grund für die bestehenden Wasserschutzgebiete im Duisburger Süden, erläuterte Kamps. Dadurch werde sichergestellt, dass das Wasser, das in den Pumpstationen gefördert wird, frei von Pestiziden und anderen Giften ist.

Zweite Station war das ehemalige Schmiedehaus des Wasserwerkes. Dort versorgte Kamps seine Gäste mit wichtigen Fakten über das städtische Wassernetz. Die erste Wasserleitung ist im Jahr 1875 errichtet worden, berichtete der Mitarbeiter der Stadtwerke. Bis dahin hätte man das Wasser noch mit Handpumpen aus dem Boden geholt. Heutzutage läuft die Versorgung ein wenig anders. Das in den Pumpstationen der Stadtwerke (Bockum, Wittlaer, Rumeln, Baerl, Walsum) geförderte Wasser wird in hochgelegene Reservoirs gepumpt und von dort an die Haushalte verteilt. Ein Reservoir mit einem Fassungsvermögen von über 100 Millionen Litern befindet sich auf dem Försterberg im Stadtwald.

Derart informiert ging es für die Besucher weiter in das Filterhaus der Pumpstation. Das mit Vakuumpumpen geförderte Grundwasser wird dort zu Trinkwasser aufbereitet. Bevor es genießbar ist, muss es verschiedene Filterschichten aus Kies, Sand und Aktivkohle durchfließen. Bakterien, die man früher durch die Zugabe von Chlor abtötete, werden heute durch die Vermischung mit Ozon beseitigt. "Ozon hat die erfreuliche Eigenschaft, dass es sich nach getaner Arbeit wieder komplett verflüchtigt", erklärte Kamps den Prozess. Nach einer Qualitätskontrolle wird das Wasser dann erst in das städtische Versorgungsnetz gepumpt.

"Die Führung war wirklich sehr informativ", sagte Stefan Bernhard, der mit seinem Sohn nach Bockum gekommen war. "Wir wissen jetzt, wo unser Kranberger herkommt." Auch Familie Seibel schien zufrieden zu sein. "Wir sind hergekommen, um etwas zu lernen", so Vater Marco, "und das ging hier wirklich gut. Wenn die Stadtwerke weitere Führungen anbieten, sind wir mit Sicherheit auch wieder dabei."

(th)
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