Duisburg Debatte um Schleichwege

Duisburg · Rheinhausen (szf) Nachdem die Bezirksvertretung erwartungsgemäß beschlossen hat, dass die Friedrich-Ebert-Straße für den Schwerlastverkehr gesperrt werden soll, muss die Verwaltung nun ein Konzept dafür vorlegen. Große Sorge ruft die Entwicklung bei der CDU hervor, die dagegen gestimmt hat: Sie fürchtet, dass sich die Lkw ihre Wege demnächst durch die Nebenstraßen suchen werden.

SPD, Linke, Grüne und BL hatten den Antrag auf Sperrung der Straße gemeinsam eingebracht. Damit würden sie "gegen die heimische Wirtschaft vorgehen, gegen die Menschen, die hier arbeiten und Steuern zahlen, und im Grunde genommen Arbeitsplätze gefährden", warf Peter Wirtz (CDU) ihnen in der Sitzung der Bezirksvertretung vor. Die konjunkturelle Lage sei bescheiden, führte er aus und ließ durchblicken, den Zulieferern zum Logport in dieser Situation nicht auch noch das Leben schwer machen zu wollen. Außerdem erweise man dem Stadtteil mit der Straßensperrung einen Bärendienst: "Die Fahrzeuge fahren, und die fahren dann eben durch die Nebenstraßen." Oder, wie Katharina Gottschling (CDU) vorausahnte, über die Moerser Straße. Thomas Wolters (FDP) regte an, erst einmal prüfen zu lassen, wie hoch die Lärm- und Feinstaubbelastung der Friedrich-Ebert-Straße überhaupt sei.

Für die Vertreter der übrigen Parteien zählen diese Bedenken nicht: Wenn sich Lkw tatsächlich Umwege suchten, müsse man eben auch diese sperren. Es sei Zeit, aktiv in die Verkehrslenkung einzusteigen, befand Ratsherrin Claudia Leiße (Grüne). SPD-Ratsherr Reiner Friedrich erinnerte daran, wie lange die Bezirksvertretung nun schon ein Verkehrskonzept für ganz Rheinhausen fordert und keines bekommt.

(RP)
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