Duisburg David-Skulptur an pikanter Stelle beschädigt

Duisburg · Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag die Skulptur "David" des Künstlers Hans-Peter Feldmann vor dem Lehmbruck-Museum beschädigt. Vermutlich mit einer Holzleiste schlugen sie einen Teil der Oberfläche der Figur ab.

Das ist die nackte David-Figur
4 Bilder

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Wie hoch der Schaden und der Restaurierungsaufwand sind, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Das Museum hat Anzeige erstattet. "Sehr schade, dass unser Duisburger David so beschädigt worden ist", kommentiert Raimund Stecker, Direktor des LehmbruckMuseums, den Vorfall. "Doch er wird repariert, damit man ihn nicht nur im Museum sehen kann, sondern auch mitten in der Stadt." Die Statue wurde an pikanter Stelle beschädigt.

Die sechs Meter hohe und mit Sockel etwa eineinhalb Tonnen schwere Fassung der berühmten Skulptur Michelangelos sorgt seit ihrer Realisierung 2006 für großes Aufsehen. Nach Stationen vor dem Kölner Museum Ludwig und dem Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf steht sie seit April 2010 in Duisburg an der Ecke Düsseldorfer Straße / Friedrich-Wilhelm-Straße.

Der international renommierte Künstler Hans-Peter Feldmann stellt mit seinen Arbeiten, die sich häufig aus alltäglichen Elementen und Motiven zusammensetzen, das kollektive Bildgedächtnis auf die Probe. Den Carrara-Marmor der David-Skulptur Michelangelos eignete er sich an und ersetzte ihn durch gegossenes und leuchtend bemaltes Epoxidharz. Im vergangenen Jahr würdigte eine Retrospektive im Guggenheim Museum New York das Werk des Düsseldorfers.

Auf die Idee, eine kolorierte Fassung der berühmten Skulptur Michelangelos zu schaffen, sei der Künstler gekommen, nachdem er auf einem Trödelmarkt einen kleinen Gips-David gekauft und diesen dann, "wie Kinder das auch tun", bemalt hatte. Es gehe ihm ums Schönermachen, Angst vor Kitsch habe er nicht, sagte Hans-Peter Feldmann bei der Einweihung im April 2010.

(jco/top)
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