Duisburg Das Schlimmste ist überstanden

Duisburg · Wenn es draußen so richtig ungemütlich, kalt und regnerisch ist, dann fühlen sich Viren erst so richtig wohl. Denn dann arbeitet das Immunsystem angestrengter und Erkältungsviren haben gute Chancen. "Wenn der Hals schmerzt und die Nase zusitzt, spricht man relativ schnell von Grippe", sagt Hans-Joachim Kring-Grimm, Pressesprecher der Apotheken in Duisburg. Die Symptome seien zu Beginn sehr ähnlich. "Meistens ist es dann aber eine Erkältung". Und wenn es doch die Grippe ist? "Dann fühlt man sich richtig krank und ist so schwache dass man sich nur noch ins Bett legen kann", sagt Dr. Rolf Behler vom Gesundheitsamt Duisburg.

Erkältung oder "echte" Grippe?

Ein grippaler Infekt oder eine Erkältung ist meistens nach einigen Tagen überstanden. Die Influenza, also die Virusgrippe ist dagegen eine schwerwiegende Erkrankung, die vor allem bei älteren und immunschwachen Menschen zu erheblichen Komplikationen, wie zum Beispiel Lungenentzündung, führen kann. "Wenn hohes Fieber auftritt, raten wir unseren Kunden immer, einen Arzt aufzusuchen", sagt Apotheker Kring-Grimm. Anhand der Symptome wisse der ganz schnell, ob es sich um einen vergleichsweise harmlosen grippalen Infekt oder die echte Virusgrippe handle.

Schützen kann man sich durch eine Impfung. "Impfen lassen sollten sich alte Menschen, chronisch Kranke und solche, die aufgrund ihres Berufes besonders gefährdet sind, sich anzustecken. Dazu gehören zum Beispiel Lehrer, Ärzte oder Pflegepersonal", sagt der Amtsleiter des Gesundheitsamtes. Am sinnvollsten ist eine Impfung im September/Oktober. "Nur wenn es ganz schlecht läuft, fühlt man sich als Nebenwirkung danach etwas erkältet", so Dr. Behler. Der Schutz sei aber sehr gut, ergänzt er.

Die gute Nachricht: "Die Grippewelle geht schon wieder", sagt Behler vom Gesundheitsamt. Das bestätigt auch die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGL): In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der sogenannten respiratorischen Erkrankungen, zu denen auch die Virusgrippe gehört, nur noch leicht erhöht. Ermittelt wird der aktuelle Stand übrigens wöchentlich durch ausgewählte Praxen, die ein Beobachtungsnetz bilden, erklärt er.

"Grundsätzlich kann man sich jetzt noch impfen lassen", sagt Apotheken-Sprecher Hans-Joachim Krings-Grimm. "Aber nur, wenn man wirklich ganz gesund ist, ansonsten schwächt man den Körper noch mehr". Da die Grippesaison offenbar bereits abklinge, rät der Leiter des Gesundheitsamtes zur Beratung mit dem Hausarzt. "In einzelnen Fällen kann eine Impfung jetzt noch sinnvoll sein"Ganz dramatische Fälle von Influenza habe es in Duisburg bisher nicht gegeben, sagt Behler und macht Mut: "Das Schlimmste haben die Duisburger überstanden".

(RP)
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